Bayern will führende Rolle bei Nutzung von Biomasse ausbauen
Stand: 29.03.2006
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München/Schalchen (dpa) - Der Freistaat Bayern will seine führende Rolle bei der Nutzung der Biomasse ausbauen. Der von privaten Investoren geplante Bioenergiepark in Schalchen bei Tacherting (Landkreis Traunstein) werde daher ausdrücklich begrüßt, sagte Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller (CSU) am Mittwoch bei der Präsentation des Projekts in München. Das 250 Millionen Euro teure Vorhaben bestätige den guten Ruf des Freistaats als Innovations- und Wirtschaftsstandort.
Die Staatsregierung setzt nach Mitteilung des Ministeriums seit Jahren auf die konsequente Nutzung der Biomasse. Von 1990 bis 2005 seien dafür 216 Millionen Euro, davon 176 Millionen aus Landesmitteln, bereitgestellt worden. Derzeit liege Bayern mit einem Biomasse-Anteil von vier Prozent am Primärenergieverbrauch fast doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Der Biomasse-Einsatz entspricht einer Beheizung von 930 000 Einfamilienhäusern. 2,3 Milliarden Liter Heizöl würden dadurch ersetzt und der Ausstoß von sechs Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid vermieden, rechnete das Ministerium vor.
Miller kritisierte bei der Veranstaltung erneut die Besteuerungspläne des Bundes für Biokraftstoffe. Der positive Trend bei der Biomasse-Nutzung werde so unnötig gebremst. Bayern habe daher zusammen mit Baden-Württemberg im Bundesrat gefordert, die vorgesehene Steuer für Biodiesel als Reinkraftstoff und in Mischungen um fünf Cent auf fünf oder zehn Cent pro Liter zu verringern.