Atommüll aus Sachsen in Ahaus angekommen - Weitere Fuhren stehen aus
Stand: 31.05.2005
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Ahaus (dpa) - Nach 16-stündiger Fahrt quer durch Deutschland ist der erste von drei Atommüll-Transporten aus dem sächsischen Rossendorf im 600 Kilometer entfernten Zwischenlager Ahaus in Westfalen angekommen. Begleitet von einem grossen Polizeiaufgebot fuhren die sechs Lastwagen mit je einem Castor-Behälter am frühen Dienstagmorgen durch das Tor des Brennelemente-Zwischenlagers. Einige hundert Demonstranten, die mit der Blockade einer Kreuzung den Konvoi noch hatten stoppen wollen, liefen ins Leere: Der Transport nahm eine andere Route.
Insgesamt hatten in Ahaus nach Angaben der Veranstalter bis zu 650 Menschen ihren Unmut über die Einlagerung von Atommüll kund getan, darunter auch Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne). Zuvor hatten in Dresden-Rossendorf bereits 50 Atomkraftgegner friedlich demonstriert. Auch entlang der 600 Kilometer langen Strecke über Erfurt, Eisenach, Kassel, Kamen und Bottrop hatte es mehrere kleinere Demonstrationen gegeben. Alle verliefen nach Angaben der Polizei weitgehend störungsfrei. Vor allem in Thüringen war es wegen Autobahnsperrungen zur Hauptverkehrszeit zu langen Staus gekommen.
In zwei weiteren Transporten soll in den nächsten beiden Wochen der Rest der 951 abgebrannten Brennelemente aus dem 1991 stillgelegten Forschungsreaktor Rossendorf nach Ahaus gebracht werden. Um die Transporte hatte es im Vorfeld heftige politische und juristische Auseinandersetzungen gegeben. Nordrhein-Westfalen lehnte die mehrere Millionen Euro teuren Atommüll-Fuhren ab. Sie seien unsinnig, weil die Castoren in Sachsen genauso sicher gelagert werden könnten. Sachsen pochte dagegen auf eine Transport- und Einlagerungsgenehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz in Salzgitter.