Atomendlager-Suche: Für Bayern bleibt Gorleben der Favorit
Stand: 11.04.2017
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München/Gorleben - Die Suche nach einem Atomendlager soll ergebnisoffen erfolgen. Doch nach Ansicht von Bayern Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) bietet sich der Salzstock Gorleben in Niedersachsen nach wie vor in besonderer Weise an.
"Wenn man Gorleben in Augenschein nimmt, wird man feststellen, dass die Investitionen, die für diesen Standort schon getätigt worden sind, aus meiner Sicht nicht umsonst getätigt wurden. Man hat hier eine Gesteinsform vorgefunden, die sich für ein Endlager durchaus eignen würde", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in München. Es sei daher richtig, dass der Standort im Wendland bei der neu gestarteten Suche nach einem Atommüllendlager wieder im Rennen sei. "Wir haben eine weiße Landkarte, und da ist Gorleben wieder mit drauf - wie Bayern", betonte Scharf.
Scharfs niedersächsischer Amtskollege Stefan Wenzel (Grüne) sieht das völlig anders: "Nach der gemeinsamen Beschlussfassung im Bundestag und im Bundesrat steht fest, dass es ein wissenschaftsbasiertes, transparentes und ergebnisoffenes neues Suchverfahren geben wird." Die Ausbaumaßnahmen im Salzstock seien beendet, der Rückbau zur reinen Offenhaltung habe begonnen. "Wenn es ein faires Suchverfahren gibt, ist Gorleben aus dem Rennen. Weitere Querschüsse aus Bayern sind für die Umsetzung des Standortauswahlgesetzes nicht dienlich."