Steuervorteil für Autogas: Industrie will Millionen investieren
Stand: 12.06.2006
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Münster (dpa) - Sollte die Steuervergünstigung für Autogas verlängert werden, verspricht die Flüssiggasindustrie neue Arbeitsplätze und Millionen-Investitionen. Die Westfalen AG, einer der deutschen Marktführer für Autogas, will dann rund 50 Millionen Euro in neue Anlagen und Stellen stecken, erklärte das Unternehmen in Münster. Bis zum Jahr 2018 erhoffe sich der Konzern ein Umsatzwachstum von 15 auf 200 Millionen Euro im Autogas-Bereich. Eine Entscheidung des Bundestages über die Besteuerung wird Ende Juni erwartet.
"Das ist zweifellos ein positives Zeichen", wertete Jürgen Erwert, Sprecher der Westfalen AG. Aber der Vorschlag stoße auch auf Gegenwehr - die großen Erdgasversorger verlören dann zwei Jahre steuerlicher Förderung und der Finanzminister Steuereinnahmen.
Die Westfalen AG versorgt bislang 160 öffentliche Tankstellen mit Flüssiggas. Weitere 170 sollen bis zum Jahresende hinzukommen. Im Fall einer Verlängerung des Steuervorteils ist das Unternehmensziel, 1000 Tankstellen zu beliefern und damit in Deutschland einen Marktanteil von 20 Prozent zu erreichen.
Nach Angaben des Deutschen Verbandes Flüssiggas werden in Deutschland heute 80 000 Fahrzeuge mit Autogas betrieben. "Wenn der Bund in Zukunft eine Million Autos haben will, die mit diesem Kraftstoff betrieben werden, dann muss er auch etwas dafür tun", meinte Erwert.