Zeitung: Merz als Vorsitzender der Kohlestiftung im Gespräch
Stand: 11.06.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Düsseldorf (dpa) - Der ehemalige CDU-Fraktionschef Friedrich Merz ist laut einem Zeitungsbericht als Vorsitzender der geplanten Kohlestiftung im Gespräch. Nach Informationen des "Handelsblatts" (Montag) aus Verhandlungskreisen schlug der Vorstandschef des Essener Mischkonzerns RAG, Werner Müller, Merz bei einem Vier-Augen-Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Übergangslösung für die Gründungsphase vor. Die Stiftung soll bis Mitte nächsten Jahres die profitablen Sparten der RAG an die Börse bringen und anschließend den Ausstieg aus der öffentlich subventionierten Steinkohle steuern.
Eine offizielle Anfrage habe Merz bisher nicht erhalten. Er wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Auch die RAG lehnte laut "Handelsblatt" eine Stellungnahme ab. Merkel braucht für einen Vorschlag die Zustimmung der beteiligten Kohleländer Nordrhein- Westfalen und Saarland sowie der Gewerkschaft IG BCE.
Die CDU hatte den der SPD nahe stehenden Ex-Wirtschaftsminister und heutigen RAG-Chef Müller für die Chefposition bei der Kohlestiftung verhindert. Müller soll nun offenbar die Führung des RAG-Konzerns nach dem Börsengang langfristig übernehmen. Sein Vertrag soll in dieser Woche um vier Jahre bis zu seinem 65. Geburtstag verlängert werden, war aus Aufsichtsratskreisen verlautet.
Zunächst soll der gesamte RAG-Konzern in eine Stiftung eingebracht werden. Diese soll dann den so genannten weißen Bereich, das sind die bisherigen RAG-Töchter Degussa (Spezialchemie), Steag (Energie) und die Immobilientochter, im nächsten Jahr als Mischkonzern an die Börse bringen. Mit dem Erlös des Börsengangs sollen die dauerhaften Kosten für das Auslaufen des Bergbaus bezahlt werden.