Verband: VDEW hantiert mit falschen Zahlen
Stand: 16.01.2004
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Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) widerspricht der gestern vom Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) veröffentlichten Darstellung zu den Gründen der aktuellen Strompreiserhöhungen. Der VDEW hatte diese mit der Einspeisung erneuerbarer Energien begründet. BEE-Sprecher Milan Nitzschke: "Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien sind bereits im letzten Jahr zurückgegangen. Hier sind Preissenkungen für die Verbraucher angebracht, aber sicher keine Preiserhöhungen."
Stromhändler stellen ihren Kunden die Differenz zwischen den Kosten für Strom, der gemäss dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ins Netz eingespeist und weiterverteilt wird und den Marktpreisen für konventionellen Strom in der sogenannten EEG-Umlage in Rechnung. Diese EEG-Umlage wird im Voraus für ein Jahr ermittelt und abgerechnet. Der Ausbau erneuerbarer Energien, Wetterverhältnisse und die Strommarktpreise werden also über ein komplettes Jahr prognostiziert. Ein Abgleich mit den im Jahresverlauf eintretenden Werten erfolgt erst mit einer Verzögerung von zwei Jahren. Im Jahr 2003 war bereits frühzeitig erkennbar, dass die prognostizierte EEG-Strommenge deutlich zu hoch war. Gleichzeitig lag der prognostizierte Strommarktpreis von 2,5 ct/kWh weit unter dem Jahresschnitt von 3,0 ct/kWh an der Strombörse. Es ergibt sich ein zurückzuzahlender Betrag von etwa 500 Millionen Euro für das Jahr 2003, der aber bis zur Endabrechnung in zwei Jahren bei den Stromkonzernen verbleibt. Für 2004 baue der VDEW wissentlich auf den falschen Zahlen von 2003 auf, so der Vorwurf des BEE. Als Strommarktpreis werde zudem der völlig irreale Preis von 2,5 ct/kWh angenommen. In der Energiewirtschaft würde dieser Preis für 2004 bei bis zu 3,5 ct/kW angesetzt. Entsprechend müsse die EEG-Umlage für 2004 sinken und nicht steigen.