Verband: Heimische Kohle schützt vor Versorgungsrisiken
Stand: 25.03.2004
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Energie ist ein Schlüsselfaktor wirtschaftlicher Entwicklung. Der Energiebedarf der Industrieländer bleibt zwar auf hohem Niveau stabel. Entwicklungs- und Schwellenländer werden ihren jedoch laut World Energy bis 2030 verdoppeln. Allein ein Drittel des Zuwachses entfalle dabei auf die boomenden Volkswirtschaften Chinas und Indiens. Dies ist ein Ergebnis des Technology and Climate Policy Outlook (WETO) der EU-Kommission. Nach übereinstimmender Einschätzung der vorliegenden Prognosen müsse der enorme globale Anstieg vor allem durch die Kohle ausgeglichen werden, so die Deutsche Steinkohle AG (DSK).

Dabei verschlechtere die ebenfalls steigenden Frachtraten und die grössere Entfernung zu den Lieferländern die Nachfrageposition der Europäer zusätzlich. Geringes Handelsvolumen und Angebotskonzentration verstärke Abhängigkeiten und schaffe Risiken. So habe beispielsweise China, immerhin zweitgrösster Kohleexporteur der Welt, angekündigt, die Ausfuhrmenge bereits für 2004 drastisch um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.
Vor diesem Hintergrund setzen nicht nur die USA verstärkt auf die Nutzung der heimischen Kohle. Die Industrieländer der OECD verfügten über 45 Prozent der Kohlevorkommen, aber nur über 8 Prozent der Ölvorräte und knapp 10 Prozent der Gasvorräte. In Übereinstimmung mit der EU-Kommission rate daher auch das Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) zur verstärkten Nutzung eigener Ressourcen, um die Importabhängigkeiten zu reduzieren und die Energieversorgung sicher zu stellen. Der Energiemix der Zukunft braucht eine breite Basis heimischer Energieträger. Dabei spielt die Kohle als grösste nationale Energierohstoffreserve eine herausragende Rolle, so die DSK.