Vattenfall will Sicherheit des Atommeilers Brunsbüttel nachweisen
Stand: 28.08.2006
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Berlin (dpa) - Im Streit über die Sicherheit des Atomkraftwerks Brunsbüttel in Schleswig-Holstein will der Energiekonzern Vattenfall nun Sicherheitsnachweise vorlegen. Man sehe sich "zu Unrecht an den Pranger gestellt", sagte der Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH (VENE), Bruno Thomauske, dem "Handelsblatt" (Montag). Es dränge sich der Eindruck auf, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die aktuelle Auseinandersetzung nutze, "um Brunsbüttel sicherheitstechnisch zu diskreditieren, um auf diesem Umweg eine Laufzeitverlängerung zu erschweren".
Thomauske sagte, Brunsbüttel habe "eine gesicherte Notstromversorgung für alle Eventualfälle". Entsprechende Dokumente werde man dem Ministerium vorlegen. Zudem habe das Atomkraftwerk Brunsbüttel ein unabhängiges komplettes Notstandssystem - anders als in Forsmark und anders als in anderen deutschen Anlagen. "Deshalb ist Brunsbüttel hier sogar besonders gut ausgestattet."
Gabriel sagte der Berliner "tageszeitung" (Montag), bei Brunsbüttel handele es sich "um ein Kraftwerk, das - weil es eben älter ist - nicht so sicherheitsoptimiert ist wie neuere Kraftwerke. Deshalb ist es sinnvoll, solche Altanlagen früher vom Netz zu nehmen." Das Atomgesetz ermögliche, die Reststrommenge von älteren auf jüngere Anlagen zu übertragen. "Dass die Kraftwerksbetreiber immer nur über den umgekehrten Weg debattieren, ist angesichts der Faktenlage ziemlich abenteuerlich." Nach der Vereinbarung zum Atomausstieg soll die Anlage im Jahr 2009 vom Netz gehen.
Gabriel kritisierte mit Hinweis auf den Vorfall in Forsmark die deutsche Atomlobby: "Die Betreiber erklären ständig, das kann bei uns gar nicht passieren - und dann passiert eben doch etwas. Ich finde das angesichts des Schadensrisikos, das wir bei der Atomenergie haben, auf Dauer nicht vertretbar."