Studie: Hohe Wechselbereitschaft bei gewerblichen Stromkunden
Stand: 26.02.2008
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Im Auftrag des auf Gewerbekunden spezialisierten Anbieters meistro Strom hat tns infratest eine Umfrage zur Wechselbereitschaft unter 100 Gewerbestromkunden durchgeführt. Die Studie beleuchtet erstmals das Wechselverhalten von gewerblichen Stromabnehmern mit einem jährlichen Verbrauch von über 100.000 kWh. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Wechselbereitschaft bei Gewerbekunden zwar sehr hoch ist, aber nur wenige Unternehmen den Anbieterwechsel tatsächlich auch vollziehen.
Fast zwei Drittel der Gewerbekunden haben bereits Angebote mehrerer Stromanbieter eingeholt. Von diesen wechselten allerdings etwas weniger als die Hälfte dann auch den Anbieter. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Für Unternehmen, die bereits schon einmal den Anbieter gewechselt haben, ist der Strompreis der ausschlaggebende Faktor für einen Wechsel. Bei Unternehmen, die noch nie den Anbieter gewechselt haben, ist die unbegründete Angst vor einer möglichen Unterbrechung der Energieversorgung vorherrschend. Diese ist jedoch gesetzlich geregelt und kann nicht einfach abgestellt werden.
"In Gebieten, in denen der Wettbewerb aufgrund der Anbieterstruktur schon weiter fortgeschritten ist, beispielsweise in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen, ist dies im Kundengespräch meist kein Thema mehr. Die Kunden wissen, dass die Versorgungssicherheit gesetzlich geregelt ist", so Mike Frank, Geschäftsführer von meistro und Initiator der tns infratest-Studie.
Die Einsparpotenziale bei den Gewerbekunden sind relativ groß. So haben unter den befragten gewerblichen Stromkunden, die den Anbieter bisher gewechselt haben, 21 Prozent Stromkosten in Höhe von 500 bis 2.000 Euro im Jahr gespart, 68 Prozent der Befragten konnten durch den Anbieterwechsel jährliche Einsparungen von mehr als 2.000 Euro erzielen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der befragten Unternehmen hat mehr als 5.000 Euro durch den Wechsel des Stromanbieters gespart, mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Befragten spart jährlich sogar über 10.000 Euro.
Ein überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass nur ungefähr die Hälfte der bei den Unternehmen für Energie zuständigen Entscheidungsträger angaben, ihre Stromrechnung vollständig zu verstehen.