Husum (dpa) - Die US-Firma General Compression hat für Windanlagenbetreiber einen "Wind-Speicher" entwickelt, der auch bei einer stillstehenden Windmühle noch Strom produzieren kann. Die Firma präsentiert ihre neue Technologie zur Zeit auf der "HUSUMwind".
Windenergieanlagen produzieren bei völliger Flaute keine Energie. Bei Sturm schalten sie sich automatisch ab, damit sie nicht beschädigt werden. Studien zufolge beträgt die gesicherte Versorgung durch
Windkraft nicht einmal zehn Prozent des gesamten Strombedarfs. Nach Angaben des Energiekonzerns E.ON muss daher mehr als 90 Prozent der
Energie von Kohle- oder Atomkraftwerken produziert werden.
General Compression will mit seinem "Dispatchable Wind Power System" (DWPS) erreichen, dass große Windparks unabhängig von der Windstärke rund um die Uhr konstant Energie liefern und nach Bedarf auch sofort größere Energiemengen abgeben können.
Ihr "Windspeicher" besteht aus drei Einzelkomponenten: Zunächst tauschen die Experten im Windrad den Generator gegen einen neu entwickelten und patentierten Kompressor aus. Dieser produziert mit der kostenlosen Windenergie keinen
Strom, sondern Pressluft. Die komprimierte Luft wird über ein unterirdisches Rohrsystem in einen Stahltank, ein Salzbergwerk, ein ausgebeutetes Gasfeld oder einen ähnlichen Speicher gepumpt. Dort wird die Druckluft zwischengelagert, um bei Bedarf in einem Kraftwerk in mechanische oder elektrische Energie umgewandelt zu werden.
Nach Berechnungen des Herstellers lässt sich mit dem System der Wirkungsgrad von Windparks - also die Gewinnung und Abgabe der Energie - enorm steigern. Die US-Firma erwarte eine hohe Produktivität mit niedrigeren Kosten, als es bei den konventionellen Windtechnologien bislang der Fall ist. 2011 will die Firma mit der kommerziellen Produktion ihres "Dispatchable Wind Power System" starten.