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Senkung der EEG-Umlage verpufft: Strompreise auf neuem Rekordniveau

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Durch die Senkung der EEG-Umlage im Jahr 2022 sollten die Stromkunden in Deutschland entlastet werden. Doch wegen hoher Großhandelspreise und Stromnetzgebühren ist das Gegenteil eingetreten. Der Strompreis für Haushalte ist mit über 35 Cent pro Kilowattstunde höher als jemals zuvor.

Grundversorgung so teuer wie nie

Im örtlichen Grundversorgungstarif kostet eine Kilowattstunde Strom für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh im Januar 2022 im bundesweiten Durchschnitt 35,15 Cent. Das entspricht einer Steigerung von 3,5 Prozent im Vergleich zum Dezember 2021.

„Zum Jahresbeginn haben 300 der rund 800 örtlichen Stromversorger in Deutschland ihre Preise um durchschnittlich 15 Prozent erhöht, ein Drei-Personen-Haushalt zahlt rund 196 Euro mehr“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Dadurch hat das bundesweite Preisniveau der Strom-Grundversorgung ein neues Rekordhoch erreicht.“

Senkung der EEG-Umlage kommt bei Haushalten nicht an

Zum Jahreswechsel wurde die EEG-Umlage, durch die der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird, von 6,5 Cent/kWh auf 3,72 Cent/kWh abgesenkt. Dadurch hätte der Strompreis um rund 3 Cent (11 Prozent) sinken können.

„Die Stromversorger geben die niedrigere EEG-Umlage nicht an ihre Kunden weiter, weil sich die Einkaufspreise an der Strombörse vervielfacht haben. Zusätzlich sind die Gebühren für die Stromnetze im bundesweiten Durchschnitt um 4 Prozent angestiegen“, sagt Thorsten Storck.

An der Strombörse liegt der Preis für eine Megawattstunde für das kommende Jahr aktuell bei über 130 Euro. Zum Vergleich: Im langjährigen Mittel bewegt sich der Preis je Megawattstunde zwischen 35 und 55 Euro.

Staatsanteil am Strompreis geht zurück

Durch die Senkung der EEG-Umlage verändert sich die Zusammensetzung des Strompreises deutlich. Im Dezember 2021 lag der Anteil von Steuern, Abgaben und Umlagen am Haushaltsstrompreis im örtlichen Grundversorgungstarif noch bei über 49 Prozent, im Januar 2022 ist der Staatsanteil auf rund 41 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit über zehn Jahren.

Die Stromnetzgebühren machen weiterhin rund 22 Prozent des Endpreises aus. Der Versorgeranteil (Beschaffung, Vertrieb und Marge) ist von 29 auf 38 Prozent angestiegen.