Rheinfelden: Eines der modernsten Wasserkraftwerke geht ans Netz
Stand: 15.09.2011
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Rheinfelden - An der deutsch-schweizerischen Grenze ist am Donnerstag eines der modernsten Wasserkraftwerke Europas in Betrieb gegangen. Das neue Wasserkraftwerk Rheinfelden am Hochrhein im Kreis Lörrach produziere umweltfreundlichen Strom für 170 000 Haushalte. Das teilten die Betreiber mit. Laut Angaben wurden in den Bau der Anlage rund 380 Millionen Euro investiert. Damit sei Rheinfelden eines der größten Neubauten im Bereich der erneuerbarer Energien in Europa. Der Bau erstreckte sich über acht Jahre.
Fünf Turbinen wandeln die Kraft des Hochrheins in Energie um. Die Anlage ist ein gemeinsames Projekt des Energiekonzerns EnBW, des südbadischen Stromversorgers Energiedienst, der zu 82 Prozent der EnBW gehört, sowie der Schweizer Axpo AG. Mit ihrer Leistung von rund 100 Megawatt liegt die Anlage im oberen Mittelfeld der Kraftwerke, die entlang des Rheins Strom produzieren.
Um größere Umweltschäden zu vermeiden, wurden den Angaben zufolge fast 12 Millionen Euro in ökologische Ausgleichsmaßnahmen investiert. Unter anderem wurde eine Fischtreppe gebaut, damit die im Rhein lebenden Fische durch die Wasserkraftanlage nicht gestoppt werden. Zudem wurden Kiesbänke aufgeschüttet.
Das neue Wasserkraftwerk in Rheinfelden produziert vier Mal mehr Strom als das früher an diesem Standort stehende Kraftwerk. Diese 1898 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Anlage, das älteste Flusskraftwerk Europas, musste dem neuen Kraftwerk weichen. Der Abriss der alten Gebäude war Bedingung für die Genehmigung des neuen Kraftwerks.
Im vergangenen Winter war das alte Kraftwerk abgerissen worden. Dagegen hatte es Proteste gegeben. Denkmalschützer aus Deutschland und der Schweiz sowie Kommunalpolitiker und Bürgerinitiativen hatten sich bis zuletzt für den Erhalt des historischen Baus stark gemacht, jedoch ohne Erfolg.