Ronneburg (dpa) - Auf dem Ronneburger Gelände der Bundesgartenschau 2007 (Buga), einem ehemaligen Uranabbaugebiet der Wismut, gibt es keine gefährliche radioaktive Strahlung mehr. Das ist das Ergebnis einer Expertise des Öko-Instituts Darmstadt. "Es bestehen keine Risiken für die Gesundheit der Buga-Besucher", versicherte Gerhard Schmidt vom Öko-Institut am Mittwoch in Ronneburg. Die Gartenschau soll vom 27. April 2007 an mindestens 1,5 Millionen Besucher nach Gera und Ronneburg locken.
Die unabhängigen Ingenieure analysierten Messwerte, die in den vergangenen Jahren von der Wismut und anderen Institutionen erhoben wurden. "Die Werte sind inzwischen so niedrig, dass man die Strahlenbelastung, die aus der Natur kommt, nicht mehr von der aus dem Bergbau resultierenden Belastung unterscheiden kann", sagte Schmidt. Gemessen wurden unter anderem die durch den Zerfall von
Uran entstehende Gammastrahlung, der Austritt des Gases Radon und die Kontamination des Staubes.
Ein Besucher, der sich 20 Stunden auf dem Buga-Areal aufhält, ist laut Schmidt einer Strahlung von 4,85 Mikrosievert ausgesetzt. Dies sei weniger als ein Prozent des Grenzwertes, der in Deutschland pro Jahr für kerntechnische Anlagen gelte. Dieser beträgt 1000 Mikrosievert. Die Strahlenbelastung in der "Neuen Landschaft Ronneburg" liege in einem Bereich, der auch in "unbelasteten" Gebieten Deutschlands gemessen werde.
Als drittgrößter Uranproduzent der Welt hatte die Deutsch- Sowjetische Aktiengesellschaft Wismut von 1947 bis 1990 rund 231 000 Tonnen Uran vor allem für die Atomwaffenproduktion der Sowjetunion gefördert. Nach der Wende wurde die bundeseigene Wismut GmbH gegründet. In die Sanierung der ehemaligen Bergbaue in Sachsen und Thüringen investiert der Bund je 3,1 Milliarden Euro.Das Ronneburger Wismut-Areal bedeckt rund 800 Hektar. Auf knapp 50 Hektar entsteht derzeit die "Neue Landschaft Ronneburg", das Areal der Bundesgartenschau.