Mehr spröde Strommasten in Nordrhein-Westfalen als angenommen
Stand: 27.06.2006
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Düsseldorf (dpa) - In Nordrhein-Westfalen gibt es mehr spröde und instabile Strommasten als bisher angenommen. "Uns haben 39 von 90 Netzbetreibern in NRW geantwortet. Sieben waren darunter, die Masten aus Thomas-Stahl in ihrem Bestand haben", sagte ein Sprecher des NRW- Wirtschaftsministeriums am Dienstag. Allein bei E.ON Westfalen Weser seien zwei Drittel der 1800 Masten aus Thomas-Stahl. Diese bis in die 60er Jahre benutzte Stahlart gilt als besonders bruchgefährdet.
Spätestens seit den Ereignissen im Münsterland könne es nur noch um die Frage gehen, die Masten möglichst schnell zu sanieren, sagte der energiepolitische Sprecher der NRW-Grünen, Reiner Priggen: "Wenn 51 von 90 Netzbetreibern nicht mal auf eine Anfrage des Energieministeriums antworten, ist das ein Zeichen unglaublicher Arroganz." Priggen: "Wir fordern Energieministerin Thoben auf, ihren Ankündigungen nun auch Taten folgen zu lassen und die Konzerne notfalls zur Sanierung ihrer Netze zu zwingen."
Im vergangenen November waren bei einem plötzlichen Kälteeinbruch und starken Schneefällen gut 80 Strommasten im Münsterland umgeknickt. Dies hatte zu mehrtägigen Stromausfällen geführt, von denen rund 250 000 Menschen betroffen waren.