Mannheim geht der Saft aus - Serie von Stromausfällen
Stand: 09.11.2005
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Mannheim (dpa) - Mannheim geht immer öfter der Saft aus. Die zweitgrösste Stadt in Baden-Württemberg wird seit mehreren Monaten immer wieder von Stromausfällen heimgesucht. Alleine im Juli sassen mehrere 10 000 Einwohner drei Mal "im Dunkeln". Am Mittwoch waren vier Stadtteile ohne Strom und rund 15 000 Haushalte betroffen. Menschliches Versagen war die Ursache für die aktuelle Sechs-Minuten- Panne. Insgesamt war es bereits der fünfte Stromausfall in diesem Jahr im Gebiet des Energieversorgers MVV.
Im Juli hatten zwei Mal unvorhersahbare Ereignisse zu den Strompannen in der kurpfälzischen Stadt geführt: Einmal trennte ein Bagger bei Erdarbeiten das Kabel durch und legte damit Teile von Mannheim für rund eine Stunde lahm. Vier Menschen blieben in einem Hochhausfahrstuhl stecken und mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Ein 18 Jahre alter Bauarbeiter erlitt bei dem Zwischenfall Brandverletzungen.
Wenige Tage zuvor waren wegen eines Blitzeinschlags in ein Umspannwerk drei Mannheimer Stadtteile ohne Energie, darunter auch der Stadtbahnverkehr. Rund 40 000 Einwohner lebten in dem betroffenen Bereich. Als ein weiteres Mal die Lichter in Mannheim ausgingen, waren Wartungsarbeiten Schuld an der Panne. Diese hatten einen Kurzschluss ausgelöst, wieder waren etwa 40 000 Haushalte die Leidtragenden.
Auch im Dezember führte ein Kurzschluss in einer Übergabestation im Gebäude einer Sparkasse dazu, dass rund 10 000 Haushalte ohne Energie waren. Im September vergangenen Jahres hatten wegen eines Kurzschluss an einer Hochspannungsleitung etwa 20 000 Mannheimer keinen Strom.
"Auch wenn das kein Trost für die Betroffenen ist: Wir haben keine Häufung der Ausfälle", sagte eine MVV-Sprecherin. Das Unternehmen habe sogar die Mittel für die Instandhaltungskosten im Strombereich um fünf Prozent angehoben.