EnBW: Genug Kühlmittel in Philippsburg - Behörde will Nachweis
Stand: 18.01.2005
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Stuttgart/Philippsburg (dpa) - Nach dem vor kurzem entdeckten Systemfehler im Atomkraftwerk Philippsburg (Kreis Karlsruhe) muss der Betreiber die Funktionsfähigkeit der Anlage auch bei einem sehr unwahrscheinlichen Störfall nachweisen. Nach Angaben des Umweltministeriums vom Dienstag hat die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) zwar am Vortag bei einem Gespräch versichert, es gäbe auch bei einem Störfall ausreichend Wasser für die Not- und Nachkühlung. Dies müsse allerdings noch experimentell nachgewiesen werden.
Der im Block 2 entdeckte, nicht meldepflichtige Systemfehler könnte nach Einschätzung des Ministeriums auch bei anderen Anlagen in Deutschland auftreten - allerdings hätte er nur Auswirkungen bei einem bestimmten, noch nie aufgetretenen und "sehr unwahrscheinlichen" Störfall.
So könnte bei einem so genannten Kühlmittelverluststörfall mehr Notkühlmittel in der Grube des Reaktordruckbehälters zurückgehalten werden, als bislang berücksichtigt. Als Folge könnte weniger Kühlwasser zur Verfügung stehen, als angenommen. Nach Angaben des Ministeriums kann dadurch nicht ausgeschlossen werden, dass sich Luftwirbel bilden und Not- und Nachkühlpumpen beschädigt werden.
Nach Überzeugung der EnBW gibt es aber auch für einen solchen Fall ausreichend Kühlmittel. Bei den Untersuchungen sei lediglich das Volumen von zwei statt der vier vorhandenen Flutbehälter berücksichtigt worden.