EnBW: EDF macht Front gegen Vorstandschef Claassen
Stand: 28.04.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Stuttgart/Karlsruhe (dpa) - Im Streit um sein Millionengehalt bläst EnBW-Chef Utz Claassen der Wind der Aktionäre ins Gesicht. Nach Angaben der "Stuttgarter Zeitung" (Donnerstag) geht der französische Energiekonzern EDF (Electricité de France), Grossaktionär der Energie Baden-Württemberg (EnBW), nun auch öffentlich auf Konfrontationskurs. Der EdF-Vertreter im Personalausschuss des EnBW-Aufsichtsrates habe Anfang März gegen den Vorschlag gestimmt, Claassen rund 3,4 Millionen Euro Tantieme zuzusprechen, berichtet die Zeitung. Der französische Konzern habe dies nun auch schriftlich bestätigt.
Claassens Gesamtgehalt von fast 4,2 Millionen Euro war stark kritisiert worden. Ein Konzernsprecher hatte zuletzt auf die Sondersituation im Geschäftsjahr 2004 hingewiesen: Claassen war in Doppelfunktion Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand. In dem Betrag sei zugleich die persönliche Managerleistung enthalten; der drittgrösste deutsche Energiekonzern war im vergangenen Jahr wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. An diesem Freitag lädt der Konzern zur Hauptversammlung nach Karlsruhe.