Electrabel prüft Kraftwerksbau im Norden
Stand: 12.12.2005
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Stade/Wilhelmshaven/Hamburg/ (dpa) Der belgische Stromkonzern Electrabel plant den Bau eines Kohlekraftwerkes in Norddeutschland. Derzeit würden Standorte in Hamburg, Stade und Wilhelmshaven geprüft, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag in Berlin. Wann eine Entscheidung falle, sei noch offen. Electrabel betreibt bereits Kraftwerke in Saarbrücken und Gera. Außerdem handelt das Tochterunternehmen des französischen Suez-Konzerns mit Strom. Abnehmer sind vor allem Industrie und Kommunen.
Zu den möglichen Standorten in Wilhelmshaven und Hamburg machte die Sprecherin keine näheren Angaben. Anfang des Jahres hatte Electrabel angekündigt, in Hamburg ein Kraftwerk zur Versorgung der Norddeutschen Affinerie bauen zu wollen. Für alle drei Standorte sei jetzt das Genehmigungsverfahren beantragt worden. Dies bedeute jedoch keine Vorentscheidung, sondern solle lediglich eine genauere Prüfung ermöglichen.
Die Norddeutschland-Pläne sind den Angaben zufolge Teil der Electrabel-Gesamtstrategie, die Stromerzeugungskapazität europaweit von zur Zeit 29 000 Megawatt auf 35 000 Megawatt zu erhöhen. Neben den Standorten im Norden würden demzufolge weitere in ganz Deutschland geprüft. Details nannte die Sprecherin nicht.
Der Energiekonzern mit Sitz in Brüssel erzielte 2004 europaweit bei einem Umsatz von 12 Mrd. Euro einen Gewinn nach Steuern von 1,1 Mrd. Euro. Die deutsche Tochter Electrabel Deutschland AG (Berlin) versorgt vor allem Industrieunternehmen und Kommunen mit Strom, Gas und Wärme und ist an mehreren Stadtwerken beteiligt. Außerdem betreibt Electrabel in Saarbrücken und Gera Gas-Heizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 225 Megawatt.