Betriebserlaubnis für tschechisches AKW Temelin löst Proteste aus
Stand: 08.11.2006
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Prag (dpa) - Das umstrittene tschechische Atomkraftwerk Temelin darf trotz wiederholter technischer Störungen nach sechsjährigem Probelauf den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Die Schlussgenehmigung sei rechtskräftig, teilte das Bezirksamt der südböhmischen Stadt Ceske Budejovice (Budweis) am Mittwoch mit. Temelin-Gegner vor allem in Österreich und Bayern protestierten gegen die Bauabnahme und kündigten eine internationale Klage an. Fast 100 Störungen in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass der grenznahe Reaktor nicht sicher sei, sagte ein Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Prag.
Das mit zwei 1000-Megawatt-Blöcken ausgestattete Atomkraftwerk steht etwa 230 Kilometer nordöstlich von München und rund 100 Kilometer nördlich von Linz. Seit Inbetriebnahme der Anlage im Oktober 2000 gab es inoffiziell rund 95 Defekte. Politiker und Atomkraftgegner vor allem aus Deutschland und Österreich hatten deshalb wiederholt die Stilllegung gefordert.