Nachdem der zweitgrösste neue Stromversoger Ares vom Markt ist, hat das Anbietersterben auf dem deutschen Strommarkt ein neues Opfer gefunden: Am heutigen Freitag stellte der Essener Stromversorger Riva Energie einen Insolvenzantrag.
Einem vorab veröffentlichten Artikel der WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) zufolge bestätigte der Riva-Finanzchef Michael Klein die
Insolvenz des Anbieters. Eine bestätigung vom zuständigen Amtsgericht in Essen war bisher nicht zu bekommen. Auf der Webseite ist jedoch folgendes zu lesen:
"Liebe Kunden,
die Riva
Energie AG hat am 10.1.2003 beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt.
Nach 3 Jahren günstigem Riva Strom, können wir die Stromlieferung nicht mehr aufrecht erhalten.
Unsichere gesetzliche Regelungen, Abwicklungsprobleme mit den
Netzbetreibern sowie teilweise
überhöhte Netzentgelte machen es Riva unmöglich das Stromgeschäft weiter zu betreiben."
Neben 60 Mitarbeitern sind ca. 50.000 Kunden aus dem gsammten Bundesgebiet von der Insolvenz betroffen. Nach dem momentanen Stand der Dinge gibt es keine Hoffnung auf eine Sanierung des Unternehmens, weshalb diese Kunden
nahtlos in die Notstromversorgung ihrer Lokalanbieter zurückfallen werden. Danach haben sie drei Monate Zeit, um sich einen neuen
Stromanbieter zu suchen.
Die Essener Riva Energie AG war 2000, zwei Jahre nach Öffnung des deutschen Strommarktes, an den Start gegangen. Sie ist unter anderem Gründungsmitglied des Bundesverbands Neuer Energieanbieter . Erst Anfang Dezember hatte der Berliner Stromanbieter ares Energie-Direkt Insolvenz wegen Überschuldung beantragen müssen. Neben
Yello Strom, Best Energy und Lichtblick gehörten ares und Riva zu den neuen Anbietern, die seit der Öffnung des deutschen Strommarkts 1998 entstanden. Viele davon haben sich schon wieder verabschiedet. Mitte Dezember war eine geplante Zusammenarbeit von ares mit Riva gescheitert. Nach der Insolvenz von ares sollte die Rettung in einer Beteiligung des kleineren Konkurrenten Riva Energie aus Essen bestehen. Mittelfristig war auch ein Zusammenschluss der zwei Energieversorger in Erwägung gezogen worden. Aufgrund von Streitigkeiten mit zahlreichen Lokalversorgen zog Riva dieses Angebot jedoch kurz darauf zurück.