Worauf bei Versicherungsabschluss geachtet werden sollte
Stand: 30.06.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Elmshorn - Der Abschluss einer passenden Versicherung kann eine Herkules-Aufgabe sein: Nicht nur der passende Versicherer will zu einem guten Preis gefunden werden, sondern der Vertrag soll auch so gestaltet sein, dass er tatsächlich den gewünschten Schutz bietet. Vor und bei der Vertragsunterzeichnung sollten Verbraucher daher einiges beachten.
So sollte vor der Unterschrift bei jedem Vertrag der Existenz-Test stehen. Antragsteller sollten sich selbst die Frage beantworten, ob ein eventueller Schaden sie wirklich existenziell bedrohen würde, wenn sie keine Versicherung hätten. Bei der einen oder anderen Police werden die meisten nach ein wenig Überlegung zu dem Ergebnis kommen, dass sie einen Schaden problemlos aus eigener Tasche bezahlen könnten - und wofür brauchen sie dann eine teure Versicherung?
Selbstbeteiligung kritisch prüfen
Niemand sollte sich zudem die Finger an einer Selbstbeteiligung verbrennen. Natürlich kann es sinnvoll sein, bestimmte Schäden erst einmal selbst zu begleichen, bevor die Versicherung einspringen muss. Aber Risiko und Ersparnis müssen sich schon die Waage halten: Eine Selbstbeteiligung von mehr als 1.200 Euro ist - unabhängig von der Art der Versicherung - problematisch, weil eine höhere Beteiligung viele Menschen finanziell überfordern könnte und im Gegenzug meist kaum eine adäquate Prämienersparnis möglich ist.
Ein weiterer brenzliger Punkt ist die Laufzeit des Vertrags: Versicherungsverträge sind nicht per se dafür gemacht, gleich über fünf oder zehn Jahre abgeschlossen zu werden. Bei manchen Versicherungen ist es natürlich sinnvoll, dass sie unbegrenzt oder zumindest sehr lange laufen - etwa die Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn diese Police ist umso wertvoller, je länger sie läuft. Aber die Hausratversicherung können Verbraucher ohne Nachteile jedes Jahr neu abschließen. Von den lang laufenden Verträgen profitieren einzig die Vertreter - deren Provision ist umso höher, je länger der Vertrag läuft.
Tricks lohnen sich nicht
Versicherungen lassen sich nicht austricksen - das muss jedem klar sein, wenn er beim Antrag falsche Angaben macht. Es sollte niemals etwas verschwiegen und beschönigt werden, es kommt in der Regel sowieso irgendwann raus, und dann steht man eventuell ohne Versicherungsschutz da. Vor allem bei privaten Kranken- und Krankenzusatzversicherungen kann es bei falscher Beantwortung der Gesundheitsfragen passieren, dass Versicherer sich vom Vertrag lösen können und zum Beispiel anstehende Behandlungen nicht mehr bezahlen müssen. Statt falscher Antworten lieber ehrlich bleiben und einen Risikozuschlag in Kauf nehmen.
Kritisch ist auch der Abschluss von Versicherungspaketen. Oft erhält man nicht den passgenauen Schutz, den man eigentlich benötigt, zahlt stattdessen aber für Versicherungen, die man nicht benötigt. Als Faustregel gilt: Optimaler Versicherungsschutz ist individueller Versicherungsschutz! Es sollten nur die Verträge abgeschlossen werden, die wirklich gebraucht werden.