Strommessgerät
Ein Strommessgerät ist das ideale Hilfsmittel, um den eigenen Energieverbrauch zu überwachen und im besten Fall zu senken. Die Nutzung des kompakten Steckers ist denkbar einfach und auch für Technik-Laien kein Problem. Und das Beste ist: Es sind sogar schon Smart-Home-Gadgets auf dem Markt, mit denen sich der Stromverbrauch über das Handy checken lässt.
- Was misst das Strommessgerät?
- Verschiedene Arten
- Vorsicht: Phasenverschiebungen
- So funktioniert’s
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Strommessgerät für die Verbrauchsermittlung hat typischerweise die Form eines Zwischensteckers.
- Die Phasenverschiebung des Wechselstroms beeinflusst das Ergebnis der Messung.
- Mit einem Strommessgerät lassen sich ganz leicht Energiefresser im Haushalt ausfindig machen.
Was misst das Strommessgerät?
Die Leistungsaufnahme eines elektrischen Verbrauchers ergibt sich aus dem Produkt von Spannung und Stromstärke, wobei das Ergebnis beim Wechselstrom noch durch zusätzliche Faktoren beeinflusst wird. Ein Strommessgerät, das der Verbrauchsmessung dient, führt diese Berechnungen selbstständig durch. Allerdings nutzen einfache Geräte häufig ebenfalls nur die Formel, bei der Spannung und Stromstärke multipliziert werden. Aus dieser Berechnung ergibt sich dann oftmals nur die Scheinleistung.
Strommessgerät ist nicht gleich Strommessgerät
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Strommessgeräten.
- Die erste ist als Amperemeter bekannt und misst die Stromstärke in einem Stromkreis.
- Die zweite dient der Ermittlung des Stromverbrauchs und erfasst neben der elektrischen Leistung oft noch weitere Werte, die dabei helfen, Energie zu sparen und den Energieverbrauch eines Gerätes zu einzuschätzen.
Praktisch: Dank spezieller Apps lässt sich der Stromverbrauch mittlerweile auch per Smartphone abrufen.
Vorsicht: Phasenverschiebungen können Messergebnisse verfälschen
Die einfache Gleichung für die Berechnung der Leistungsaufnahme aus Strom und Spannung gilt auch bei Wechselstrom uneingeschränkt für sogenannte Ohmsche Lasten. Hierbei handelt es sich um reine Widerstände, wie der Glühfaden einer klassischen Glühbirne, das Heizelement eines elektrischen Wasserkochers oder die Heizdrähte eines Heizlüfters.
Sobald Kondensatoren oder Spulen in einer elektrischen Schaltung auftauchen, wird die Sache komplizierter, und das ist bei Elektrogeräten in der Regel der Fall. Diese elektronischen Bauelemente verursachen im Wechselstrom sogenannte Phasenverschiebungen. Entweder hinkt die Spannung dem Spannungsverlauf im Stromnetz hinterher oder sie läuft ihm voraus.
Die durch Kondensatoren und Spulen in Elektrogeräten bedingte Phasenverschiebung erzeugt eine scheinbare Leistungsaufnahme, die wieder ins Stromnetz zurückgespeist wird. Bei Privatanschlüssen wird diese Blindleistung nicht vom Stromzähler erfasst. Dieser misst nur die Wirkleistung, also den echten Stromverbrauch.
Strommessgeräte, die ausschließlich die aus Spannung und Stromstärke berechnete Scheinleistung messen, ermitteln daher tendenziell zu hohe Verbrauchswerte. Ein höherwertiges Messgerät zeigt die Wirkleistung üblicherweise in Watt an, abgekürzt mit dem Buchstaben W, und die Scheinleistung in der Einheit VA, also Volt-Ampere.
Wie funktioniert ein Strommessgerät?
Ein Strommessgerät, das der Verbrauchsermittlung dient, hat typischerweise die Form eines Zwischensteckers. Das Gerät besitzt auf der Rückseite einen Schukostecker, mit dem er sich in eine Haushaltssteckdose einstecken lässt. Auf der Vorderseite befinden sich ein Display, die Bedienelemente sowie eine Steckdose, die zum Anschluss der zu messenden Geräte bestimmt ist. Damit lässt sich das Strommessgerät ohne Installationsaufwand in die Zuleitung von Stromverbrauchern mit Netzanschluss einschleifen. Über Mehrfachsteckdosen ist auch ein Messen des Gesamtverbrauchs mehrerer Elektrogeräte möglich, beispielsweise einer kompletten HiFi-Anlage, einer Medienzentrale oder eines PCs mit Monitor und Drucker.
Es gibt auch Strommessgeräte mit Hutschienenanschluss für die Montage im Zählerkasten. Diese Art von Strommessgerät erfasst den gesamten Stromverbrauch im angeschlossenen Stromkreis und muss von einem Elektrofachmann installiert werden.
Diese Voraussetzungen sollte ein Strommessgerät mitbringen
Die Auswahl an Strommessgeräten ist heutzutage riesig groß; umso schwieriger ist es, sich für das richtige Modell zu entscheiden. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld Gedanken machen, zu welchem Zweck Sie sich das Strommessgerät anschaffen. Möglicherweise ergeben sich daraus spezielle Anforderungen, die das jeweilige Modell unbedingt mitbringen sollte. Davon abgesehen gibt es aber auch einige Features, die bei keinem Messgerät fehlen sollten.
- Display: Diese Voraussetzung ist glücklicherweise bei den meisten modernen Strommessern erfüllt. Wichtig: Für eine höhere Benutzerfreundlichkeit empfiehlt sich ein Screen mit Hintergrundbeleuchtung. Alternativ können Sie sich auch für ein Gerät entscheiden, bei dem sich der Verbrauch über eine Smartphone-App einsehen lässt – siehe unten.
- IP-Zertifizierung: Sollten Sie das Strommessgerät für ein Balkonkraftwerk oder andere im Freien befindliche Gerätschaften nutzen wollen, sollte das Modell IP-zertifiziert sein. Denn nur in diesem Fall ist es gegen Feuchtigkeit gewappnet.
- Automatische Berechnung der Stromkosten: Immer mehr moderne Strommessgeräte sind in der Lage, den gemessenen Stromverbrauch direkt in Euro umzurechnen. Wenn Sie das Strommessgerät nicht nur zur Überwachung einsetzen, sondern auch, um effektiv Energie und Geld zu sparen, lohnt sich dieses Feature allemal.
- Niedriger Stromverbrauch: Das Strommessgerät soll Ihnen dabei helfen, Energiefresser ausfindig zu machen. Daher sollte der Strommesser selbst natürlich möglichst wenig Energie verbrauchen. Um genau das sicherzustellen, lohnt es sich, im Vorfeld das technische Datenblatt zu lesen.
- Anzeige der Phasenverschiebung: Einige besonders hochwertige Strommesser zeigen den Winkel der Phasenverschiebung an. Dieser gibt Aufschluss über das Verhältnis zwischen Wirkleistung und Scheinleistung.
Strommessgerät als App: So praktisch ist die Smart-Home-Variante
Wer seinen Stromverbrauch messen möchte, der kann auch auf smarte Funksteckdosen zurückgreifen. Bei den kleinen Gadgets handelt es sich ebenfalls um einfache Zwischenstecker mit integrierter Messfunktion. Ein Display ist hierbei nicht erforderlich, denn den Stromverbrauch können Sie ganz bequem über eine App auf Ihrem Smartphone oder Computer einsehen. Das Strommessgerät funktioniert via WLAN, Bluetooth oder andere Funkstandards und lässt sich im Handumdrehen installieren – auch von Nutzern, die nicht technikaffin sind. Häufig ist sogar eine Steuerung per Sprachassistent möglich.
Die vielleicht praktischste Funktion der smarten Helfer ist jedoch die Möglichkeit, individuelle Zeitpläne zu konfigurieren. Wenn Sie den smarten Zwischenstecker beispielsweise in Verbindung mit Ihrem Fernseher oder Ihrer Stereoanlage nutzen, können Sie veranlassen, dass das jeweilige Gerät zwischen ein und sechs Uhr in der Früh keinen Strom erhält. Dadurch sparen Sie wertvolle Energie und letztlich auch Geld. Die Konfiguration der Zeitpläne erfolgt ebenfalls über die herstellereigene App.
Wichtig
Bei einigen Modellen benötigen Sie einen herstellereigenen Router, um das Strommessgerät in Betrieb nehmen zu können. Lesen Sie sich daher unbedingt alle Produktinformationen durch, bevor Sie das jeweilige Gerät kaufen.
Strom sparen mit Strommessgerät: So funktioniert’s
Ein hoher Energieverbrauch im eigenen Haushalt schadet nicht nur der Umwelt, sondern hat natürlich auch hohe Rechnungen zur Folge – zumal die Strompreise in der jüngeren Vergangenheit ohnehin stark gestiegen sind. Mit einem Strommessgerät den Stromverbrauch zu überwachen und zu reduzieren, lohnt sich somit gleich in mehrerlei Hinsicht. Wir zeigen Ihnen, wie einfach es geht.
Bei diesen Geräten lohnt sich das Strommessen ganz besonders
Einige Elektro- und Haushaltsgeräte erweisen sich nach kurzem Verbrauchscheck als regelrechte Stromfresser. Vor allem die folgenden Gerätschaften können Ihre Stromrechnung in die Höhe treiben:
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Verbrauch pro Jahr
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Herd | 450 kWh |
Gefrierschrank | 415 kWh |
Kühlschrank | 330 kWh |
Wäschetrockner | 325 kWh |
Spülmaschine | 245 kWh |
Waschmaschine | 220 kWh |
Fernseher | 190 kWh |
Quelle: eon
Hier handelt es sich natürlich nur um ungefähre Richtwerte. Der genaue Verbrauch hängt von der Nutzungsintensität und dem jeweiligen Modell ab.
Nachdem Sie herausgefunden haben, welche Geräte am meisten Energie verschlingen, können Sie versuchen, den Verbrauch effektiv zu senken. Einfache Stromspartipps finden Sie in diesem Beitrag.
So hoch ist der Verbrauch im Standby-Modus
Viele Elektrogeräte lassen sich in einen sogenannten Standby-Modus versetzen, einen Schein-Aus-Zustand. Vor allem bei Fernsehern, HiFi-Anlagen und Konsolen ist diese Option sehr beliebt, denn so lässt sich das zeitaufwendige Hochfahren vermeiden. Allerdings verbrauchen die Geräte auch im Standby-Modus Strom – und zwar nicht gerade wenig. Wer zu zweit in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus wohnt, verbraucht mehr als 200 Kilowattstunden mehr pro Jahr, wenn Elektrogeräte regelmäßig in den Standby-Modus versetzt werden. Unser Tipp: Nutzen Sie smarte Funksteckdosen, um die Stromzufuhr ganz einfach zu steuern.
So berechnen Sie Ihren Stromverbrauch
Sie möchten wissen, wie hoch Ihr Energieverbrauch ist, und benötigen dafür eine detaillierte Anleitung? Kein Problem. Hier erklären wir Ihnen ganz genau, wie sich der Stromverbrauch berechnen lässt.
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(Stand: 06.12.2024) -
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