Tony Blair bezweifelt Erfolg von Kyoto - Plädoyer auch für Atomenergie
Stand: 30.10.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
London (dpa) - Der britische Premierminister Tony Blair glaubt nach eigenen Worten nicht mehr an eine spürbare Verringerung der Treibhausgase durch das Klimaschutzprotokoll von Kyoto. Ein solcher Erfolg wäre nur möglich, wenn es zu einer neuen Initiative käme, an der sich auch die USA beteiligen, erklärte Blair in einem Beitrag für die Sonntagszeitung "Observer". Zudem müssten Indien und China mit allen Pflichten zur Reduzierung von Treibhausgasen in einen neuen Vertrag einbezogen sein.
Ähnlich wie das Kyoto-Protokoll, das 2012 ausläuft, werde kein Nachfolgeabkommen die Erderwärmung verringern, wenn es nicht gelinge, die USA sowie Indien und China daran zu beteiligen. US-Präsident George W. Bush hat die Ratifizierung des von 141 Staaten unterzeichneten Kyoto-Protokolls abgelehnt. Zur Begründung führten die USA an, dass die Umsetzung für sie zu teuer wäre und dass das Abkommen keinen Sinn mache, solange aufkommende Industrienationen und Konkurrenten wie China und Indien von Auflagen zur Abgasreduzierung befreit seien.