Teilprivatisierung der Stadtwerke Leipzig vor neuen Hindernissen
Stand: 24.01.2008
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Leipzig (AFP) - Der geplante Teilverkauf der Leipziger Stadtwerke an den französischen Staatskonzern Gaz de France (GdF) steht vor neuen Hindernissen. Im Stadtrat gebe es derzeit keine Mehrheit für den Verkauf von 49,9 Prozent des Strom- und Gasanbieters, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU, Volker Schimpff, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP in Leipzig. Die von GdF gebotenen 520 Millionen Euro müssten komplett für die Schuldentilgung der Stadt verwendet werden. Andernfalls lehne die CDU-Fraktion das Geschäft ab.
Die "Leipziger Volkszeitung" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Fraktionskreise, viele Unionsstadträte sähen in GdF "nicht den richtigen strategischen Partner" für die Stadtwerke. Ein Engagement gefährde zudem den in Leipzig ansässigen Konzern Verbundnetz Gas AG. Der von Jung geplante Schuldenabbau sei ebenfalls ein Grund.
Das Geschäft steht ohnehin auf der Kippe. Leipzigs Bürger sollen am Sonntag in einem Bürgerentscheid über den Verkauf der Stadtwerke abstimmen. Die Gegner der Privatisierung befürchten eine Verschlechterung des öffentlichen Nahverkehrs, der bislang von den Stadtwerken quersubventioniert wird.