Stromausfall in Los Angeles - Zwei Millionen Menschen betroffen
Stand: 13.09.2005
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Los Angeles (dpa) - Blackout in der US-Metropole Los Angeles: Rund zwei Millionen Menschen mussten am Montag nach einer Panne bei Wartungsarbeiten bis zu zwei Stunden ohne Strom auskommen. Arbeiter hätten versehentlich eine wichtige Leitung in einer Verteilerzentrale durchtrennt, zitierte die "Los Angeles Times" einen Sprecher der zuständigen Behörde für Wasser- und Energieversorgung. Um eine Überlastung der übrigen Netze zu verhindern, sei vorsichtshalber ein Elektrizitätswerk abgeschaltet worden. Der Bürgermeister der südkalifornischen Stadt, Antonio Villaraigosa, sprach von "einem menschlichen Fehler".
Die Polizei wurde vorübergehend in Alarmbereitschaft versetzt. Nach Medienberichten kam es aber nicht zu grösseren Zwischenfällen. Am Flughafen von Los Angeles, in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen liefen die Notstromaggregate. In zahlreichen Büros gingen allerdings die Lichter aus. Viele Angestellte hätten den überraschenden Blackout in der Innenstadt für eine verlängerte Mittagspause genutzt, hiess es.
Erst Ende August hatten Sommertemperaturen und das plötzliche Ausbleiben einer wichtigen Stromzufuhr in Südkalifornien zu Stromabschaltungen geführt. Über 500 000 Menschen waren von den vorübergehenden Blackouts betroffen. Seit dem Jahr 2000 wurde in dem bevölkerungsreichsten US-Staat angesichts knapper Energiereserven wiederholt der Strom abgeschaltet, vor allem an heissen Sommertagen, wenn die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen.
Von dem grössten Stromausfall in der Geschichte Nordamerikas waren vor zwei Jahren Millionen-Metropolen wie New York und Detroit (Michigan) sowie die grösste kanadische Stadt Toronto betroffen. Damals sassen zeitweilig rund 50 Millionen Menschen im Dunkeln. 21 Elektrizitätswerke, darunter 9 Kernkraftwerke, fielen in einem Domino-Effekt nacheinander aus. Schwankungen bei der Stromübertragung im Norden des US-Staats Ohio hatten zu Überlastungen im Netz und als Folge zum automatischen Abschalten der Kraftwerke geführt.
Damals wurde massive Kritik an dem überalterten Energienetz der High-Tech-Nation laut. "Wir sind eine bedeutende Supermacht mit einem Stromnetz der Dritten Welt", resümierte Bill Richardson, Ex- Energieminister und demokratischer Gouverneur von New Mexico.