RWE beantragt künstlichen Nebel für Biblis
Stand: 28.07.2004
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Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Kraftwerksbetreiber RWE will das Atomkraftwerk Biblis mit künstlichem Nebel vor Terroranschlägen mit Flugzeugen schützen und hat einen entsprechenden Antrag eingereicht. Der Antrag werde derzeit geprüft, teilte das hessische Umweltministerium in Wiesbaden am Mittwoch mit. Erweiterte Planungsunterlagen seien vor kurzem eingetroffen.
SPD und Grünen forderten am Mittwoch Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) auf, schnell für einen besseren Schutz der beiden Biblis-Reaktorblöcke gegen Terroranschläge zu sorgen. "Nach Ansicht des Bundesumweltministers reicht allein die Vernebelungstaktik nicht. Recht hat er", erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt. CDU und Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sollten den Atomausstieg endlich akzeptieren.
Auch der Grünen-Abgeordnete Martin Häusling betonte, eine Nebelwand reiche nicht. Es sei bezeichnend, dass Dietzel seit März immer noch nichts getan habe. In anderen Bereichen würden sehr schnell Konsequenzen beim Terrorschutz gezogen und Gesetze geändert, nur die Betreiber der Kernkraftwerke meinten, sich viel Zeit lassen zu können.
Die FDP kritisierte dagegen die Vorbehalte gegen den Schutz mit künstlichem Nebel. Das Machbare - wie das Vernebelungskonzept - müsse zeitnah umgesetzt und nicht von Trittin torpediert werden. Die CDU setzt ebenfalls auf Nebel und kritisiert Trittin. "Das Vernebelungskonzept ist kein Allheilmittel, aber kann Teil eines umfassenden und ganzheitlichen Sicherheitskonzepts sein", meinte der Abgeordnete Peter Lennert.