Rabatt-Kundenkarte bei Energieversorger EWE war Flop
Stand: 13.08.2002
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Oldenburg (dpa/lni) - Die im Jahr 2000 vom regionalen Energieversorger EWE AG eingeführte Rabattkarte "accucard" war ein Flop. EWE werde das System der so genannten Kundenkarte Ende August einstellen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Oldenburg mit. Die an Stromkunden ausgegebene "accucard" sei nicht auf die erwartete Resonanz gestossen, hiess es zur Begründung. Handel und Kunden hätten das System zu wenig unterstützt. Die angepeilten Ziele des Pay-Back-Projekts wurden nach Angaben des EWE-Sprechers im eigenen Geschäftsgebiet in doppelter Hinsicht verfehlt. Etwa 100 000 von rund einer Million Stromkunden habe man als Verbraucher und Nutzer der Kundenkarte gewinnen wollen. Angenommen hätten das kostenlose Angebot aber lediglich 40 000. Ohne Erfolg sei auch der Versuch geblieben, ein flächendeckendes Netz von Vertrags-Geschäften zu knüpfen. Lediglich 780 Einzelhändler mischten nach EWE-Angaben im Kartenspiel mit. Damit sei das Netz zu grobmaschig geblieben. Das EWE-Kundenkarten-Projekt war nach Angaben des Sprechers Teil eines grösseren Vorhabens unter dem Dach des Energiekonzerns EON. Ziel sei eine bundesweite Einführung der Kundenkarte gewesen. Norddeutschland habe als Testmarkt gedient. Weil mehrere regionale Energieversorger an der Testphase beteiligt gewesen seien, habe der jetzt gescheiterte Versuch für EWE nur "relativ geringe Kosten" verursacht. Konkrete Zahlen nannte der Sprecher nicht.