Olympia in Fukushima: Kaum Gefahr durch Strahlung
Stand: 10.03.2020
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Im kommenden Sommer ist Olympia in Japan – auch in Fukushima City. Droht dort noch Gefahr durch Radioaktivität? Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt Entwarnung.
Neun Jahre nach dem Reaktorunglück von Fukushima ist die Strahlenbelastung in der Provinz laut internationalen Informationen deutlich zurückgegangen. Bei einem einwöchigen Aufenthalt in Fukushima City würden Reisende einer Strahlenbelastung ausgesetzt, die mit einem Flug von Frankfurt nach Tokio zu vergleichen ist.
Olympische Aktivitäten in Fukushima
Während der Olympischen Sommerspiele vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 in Japan finden einige Baseball- und Softball-Wettkämpfe in Fukushima City statt. Auch der olympische Fackellauf beginnt am 26. März in der Präfektur Fukushima. Eine zusätzliche Strahlenbelastung für den Menschen ergibt sich dort jedoch nur noch durch die auf dem Boden abgelagerten, radioaktiven Kontaminationen.
Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, betont: „Der Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im Jahr 2011 hatte gravierende Folgen für die Menschen und die Umwelt in der Region. Wer die Gegend aber heute besucht, muss sich keine Sorgen machen. Die Strahlenbelastung ist inzwischen auf ein Niveau gesunken, das den Aufenthalt dort unbedenklich macht – auch für Sportlerinnen und Sportler.“
Jährliche Strahlenbelastung wenig über deutschem Niveau
In den freigegebenen Gebieten der Präfektur Fukushima besteht kein Gesundheitsrisiko. Im Mittel liegt die Strahlenbelastung in Fukushima City bei 0,1 bis 0,5 Mikrosievert pro Stunde. Zum Vergleich: Die mittlere Dosisleistung in Deutschland beträgt zirka 0,1 Mikrosievert pro Stunde. Die Strahlenbelastung ist gesunken, da viele abgelagerte Stoffe mittlerweile zerfallen sind und viel dekontaminiert wurde. Zudem wurde ein Großteil der radioaktiven Kontaminationen inzwischen witterungsbedingt abgewaschen oder ist tiefer in den Boden eingedrungen. Außerhalb der Sperrgebiete gelten Häuser, Gärten, Straßen, Schulen, Kindergärten sowie öffentliche Parks als dekontaminiert.
Nahrung aus Fukushima gilt als sicher
Auch der Verzehr von in Fukushima erzeugten Nahrungsmitteln sei heute kaum noch mit zusätzlicher Strahlenbelastung verbunden. Neueren wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge liegt die Dosis durch kontaminierte Nahrung in der Präfektur Fukushima inzwischen bei weniger als 0,01 Millisievert im Jahr. Zum Vergleich: In Deutschland erhalten wir im Jahresdurchschnitt eine Dosis etwa 0,3 Millisievert durch die Aufnahme von natürlicher Radioaktivität mit der Nahrung.