Netzampel macht Einspeisung von Grünstrom transparent
Stand: 06.01.2020
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Quickborn - Mithilfe der Netzampel können ab sofort rund 10 Millionen Stromkunden in Deutschland in Echtzeit verfolgen, wo aktuell Grünstrom in ihr Netz eingespeist wird. Die Netzampel wurde vom Schleswig-Holstein Netz entwickelt, um erneuerbare Energien besser zu nutzen.
Online-Karte kostenlos abrufbar
Dabei sei Transparenz über die Einspeisesituation eine Voraussetzung für die Akzeptanz der Energiewende, sagt Projektleiter Dr. Clemens Gerbaulet von SH Netz. Die Netzampel und ihre Prognosefähigkeit von Engpässen im Netz könne genau dies leisten.
Die kostenfrei aufrufbare Netzampel zeigt den aktuellen Einspeisezustand im Netzgebiet und gibt eine Übersicht des Einspeisezustands über den zeitlichen Verlauf. Dies ist ein wichtiger Indikator für dezentrale Energieerzeugung und -nutzung. Es ermöglicht, dass in den betroffenen Regionen mit hoher Einspeisung aus Erneuerbaren Energien flexible Lasten zusätzliche Strommengen aus dem Netz abrufen könnten.
„Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt und kann nur länder- und unternehmensübergreifend gelingen. Die Netzampel zeigt, wie vorbildlich Lösungen aus der Initiative NEW 4.0 heraus als Blaupausen auch anderen Regionen in Deutschland dienlich sein können.“, ergänzt Gerbaulet.
Engpässe auflösen, Systemsicherheit gewähleisten
In den vergangenen sechs Jahren hat sich die angeschlossene Leistung aus Photovoltaik und Windkraft in Schleswig-Holstein annähernd verdoppelt. Während Erneuerbare verhältnismäßig schnell errichtet werden konnten, konnte der Netzausbau mit diesem rasanten Zuwachs nicht immer mithalten. Die Folge: Wenn viel Wind weht und die Sonne scheint, können Netzengpässe in Gebieten mit besonders viel EEG-Einspeisung oder im Übertragungsnetz entstehen.
Hoch- und Höchstspannungsleitungen wollen mit einer Vielzahl betroffener Gemeinden, Institutionen und Anwohnern abgestimmt werden. Indem man Anlagen in diesen Regionen abregelt, werden Netzengpässe aufgelöst und die Systemsicherheit gewährleistet. Neben dem Ausbau der Netze ist es also wichtig, dass regional erzeugter Grünstrom vor Ort genutzt wird, um Netzengpässen vorzubeugen und so viel Energie wie möglich zu nutzen.