Linksparteien in Schweden fordern nach Störfall Atom-Ausstieg
Stand: 04.08.2006
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Stockholm (dpa) - Der Störfall in dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark-1 hat in dem skandinavischen Land eine neue Debatte über die Nuklearenergie ausgelöst. Sowohl die Grünen als auch die Linkspartei, die beide die regierenden Sozialdemokraten im Parlament unterstützen, sprachen sich am Freitag für eine Abschaltung von Reaktoren aus. Der Parteichef der Linkspartei, Lars Ohly, forderte, dass ein Reaktor bis zum Jahr 2010 abgeschaltet werden müsse.
Nach dem Störfall vom 26. Juli im Kernkraftwerk Forsmark-1 waren vier der zehn Atomreaktoren in Schweden zur Überprüfung abgeschaltet worden. Die Organisation Internationale Ärzte gegen den Atomkrieg erklärte, es habe einen Kurzschluss außerhalb des Kraftwerks gegeben, was zur Trennung des AKWs vom Stromnetz geführt habe. Danach hätte die Notstromversorgung anlaufen sollen. Zwei der vier Dieselaggregate seien aber nicht wie geplant automatisch angesprungen. Atomkritiker sehen in dem Zwischenfall in dem Werk nördlich von Stockholm eine Beinahe-Katastrophe.