Letzte DDR-Kernreaktoren in Arneburg werden abgerissen
Stand: 27.10.2004
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Arneburg (dpa/sa) - Der Abriss der beiden zuletzt gebauten Kernreaktoren der DDR hat bei Arneburg (Landkreis Stendal) begonnen. Die unvollendeten und bis zu 78 Meter hohen Meiler werden durch eine Hamburger Spezialfirma abgetragen. Jahrelang sei dafür nach einem Unternehmen gesucht worden, sagte Cornelia Lütze von der Berliner Entwicklungs- und Verwaltungs AG Das Neue Haus am Mittwoch in Arneburg. Der Abriss der beiden Reaktorblöcke werde bis zu zwei Jahre dauern. Die Kosten für das Vorhaben könnten bis zu 70 Millionen Euro betragen, sagte Lütze.
Nähere Angaben zur Zukunft des Standortes machte Lütze noch nicht. Das Gelände war zuletzt von der Firma Elbe Haus AG genutzt worden, die in den Hallen Fertigteilhäuser produzieren wollte. Sie ging pleite.
Nach DDR-Plänen sollte in Arneburg 1996 der erste von vier 1.000-Megawatt-Blöcken ans Netz gehen. Das Kraftwerk am Elbestand sollte ab 2005 ein Viertel des Strombedarfs Ostdeutschlands decken. Zeitweise waren auf der "Grossbaustelle des Sozialismus" bis zu 13.000 Menschen tätig. Mit der Wende waren die Bauarbeiten eingestellt und das Vorhaben aufgegeben worden. Auf einem Teil der bereits sanierten Fläche wurde in der vergangenen Woche das Zellstoffwerk Arneburg in Betriebgenommen.