Glos kritisiert Stromkonzerne - Bürger sollen Stromanbieter wechseln
Stand: 06.09.2006
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Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat den Stromkonzernen eine zu langsame Umsetzung der versprochenen Milliardeninvestitionen in Kraftwerke und Netze vorgeworfen. Die Energieriesen haben bis 2010 rund 20 Milliarden Euro zugesagt. "Ich muss aber leider feststellen, dass die Investitionen noch nicht in dem versprochenen Umfang auf den Weg gebracht wurden", sagte Glos dem "Handelsblatt". Es werde höchste Zeit, dass den Ankündigungen Taten folgten. Der Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt funktioniere nicht, weil es zu wenig Kraftwerke gebe.
Glos sagte, ausländische Investoren hätten beim Bau neuer Anlagen keine Nachteile zu befürchten. "Ich garantiere jedem Investor, dass ich für einen diskriminierungsfreien Zugang zum Stromnetz der etablierten Anbieter sorgen werde." Es stimme aber, dass sich neue Anbieter bereits über Benachteiligungen beschwert hätten. "Die entsprechende Verordnung, dir für Abhilfe sorgen wird, haben wir bereits in Arbeit", sagte Glos.
Der Minister will zudem die Leipziger Strombörse EEX, an der bislang nur rund 15 Prozent der Strommengen gehandelt werden, gemeinsam mit den europäischen Nachbarn ausbauen. "Die Liquidität der Stromerzeugung auf deutscher Ebene reicht eben nicht aus, um zu einer vernünftigen Preisfindung zu kommen."
Glos forderte die Bürger auf, stärker die Chance zum Wechsel des Stromanbieters zu nutzen. "Die Wechselbereitschaft ist nicht groß genug." Hier wolle er ansetzen. "Unsere Verordnungen, die den Wechsel des Stromanbieters weiter vereinfachen werden, liegen bereits dem Bundesrat vor. Bislang sind etwa die Kündigungsfristen noch ein Problem. Das wird sich ändern." die Kündigungsfristen noch ein Problem. Das wird sich ändern."
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