Das europäische Verbundnetz - Notfallprozedur bei Stromausfällen
Stand: 05.11.2006
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Essen (dpa) - Das Strom-Verbundnetz spannt sich über ganz Europa. "Man kann sich das vorstellen wie ein Straßennetz, mit Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen", erläuterte Theo Horstmann, Sprecher der RWE Rhein-Ruhr. Die 380 000 Volt-Stromleitung, in der vermutlich die Störung aufgetreten ist, sei eine der "Autobahnen". "Sie bildet das Rückgrat für die Stromversorgung, an ihr hängen alle untergeordneten Netze." Zuständig für diese Riesenleitungen sind die jeweiligen großen Stromkonzerne - in Deutschland RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW.
"Das Verbundnetz in Europa ist eigentlich ein großer Vorteil, da es jederzeit Reserven gibt, auf die man zurückgreifen kann", sagte Horstmann. Normalerweise sei es kein Problem, wenn von einer Sekunde auf die andere 3000 Megawatt ausfallen, also drei bis vier große Atomkraftwerke. "Das spürt der Kunde nicht, weil wir sofort Ersatz aus dem Netz bekommen." Umgekehrt kann eine außergewöhnliche Störung wie am Samstagabend aber Auswirkungen in ganz Europa haben.
"Wir haben eines der stabilsten und best funktionierendsten Netze weltweit", betonte Horstmann. Eine Störung wie am Samstagabend sei ein "absolut ungewöhnliches Ereignis".