Bundesnetzagentur erwartet keine Stromengpässe
Stand: 11.10.2011
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Mannheim - Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass es zu keinen Stromengpässen im Südwesten Deutschlands kommen wird. Auch in Extremsituationen werde man ohne Kernkraftwerke auskommen, sagte Bernd Westphal von der Bundesnetzagentur auf einer Informationsveranstaltung in Mannheim. Die Kaltreserve von Block 3 des Großkraftwerkes in Mannheim (GKM) soll möglichen Engpässen entgegenwirken.
Neben der Mineralölraffinerie Oberrhein in Karlsruhe mit zehn Megawatt wird das Kohlekraftwerk, das momentan auf vier Blöcken läuft - im Fall von Netzschwankungen aber auf fünf Blöcke hochgefahren werden soll - mögliche Versorgungslücken schließen.
Nach der Abschaltung von acht deutschen Atomkraftwerken hatte sich die Bundesnetzagentur mit dem GKM darüber geeinigt, dass es im Winterhalbjahr als konventionelle Kaltreserve bei Stromengpässen bereit steht. Allerdings wies Westphal darauf hin, dass die Bereitstellung einer Kaltreserve lediglich "Flickschusterei", mithin nur kurzfristig sinnvoll sei. "Wir müssen definitiv die Netze ausbauen und auch weitere thermische und hydraulische Kraftwerke bauen um Systemstabilität zu sichern", sagte er.
Entscheidung über Nutzung von Block 3
Nach Angaben des baden-württembergischen Umweltministeriums wird das Regierungspräsidium Karlsruhe bis Anfang November darüber entscheiden, ob Block 3 des GKM mit 203 Megawatt Leistung als Kaltreserve genutzt werden kann.
Wie Helmfried Meinel, Ministerialdirektor des Stuttgarter Umweltministeriums, sagte, gäbe es im Fall einer Genehmigung keine unzulässigen Emissionsbelastungen für die Bürger. So sei der Betrieb laut Genehmigungsantrag für 2011 auf 240 Stunden, für 2012 auf 720 Stunden und für das Jahr 2013 auf 360 Stunden begrenzt. Wie der Vorstand des GKM, Carl-Heinz Czychon in Mannheim sagte, kann Block 3 innerhalb von zwölf Stunden angefahren werden.