Innogy verabschiedet sich mit Gewinneinbruch
Stand: 24.03.2020
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Der Energieversorger Innogy war früher eine Tochter der RWE und wird nun von EON übernommen. Der Abschied des Unternehmens von Börse geht mit einem deutlichen Gewinneinbruch einher. Das Geschäftsjahr 2019 sei erwartungsgemäß unter dem Vorjahr abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Montag in Essen mit.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) samk im Vorjahresvergleich um fast ein Viertel auf 1,62 Milliarden Euro. Unterm Strich ging der bereinigte Gewinn sogar um rund 39 Prozent auf 427 Millionen Euro zurück. Eine Dividende wird es dieses Mal zudem nicht geben.
Großer Druck in Großbritannien
Innogy machen derzeit vor allem in Großbritannien neben einem scharfen Wettbewerb auch regulatorische Vorgaben wie Preisobergrenzen zu schaffen. Dazu seien in Deutschland die Netzentgelte und Großhandelspreise gestiegen, was Innogy nicht vollständig an die Kunden habe weitergeben können. Den Umsatz steigerte das Unternehmen nach angepassten Vorjahreswerten leicht um 0,7 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. Analysten hatten hier mit etwas mehr gerechnet.
Aktien von EON und RWE leiden
Nachdem Eon und RWE den Stromversorger unter sich aufgeteilt haben und die Transaktion so gut wie durch ist, litten am Montag vor allem deren Papiere. So stand sowohl die Aktie von Eon als auch die von RWE mit mehr als fünf Prozent im Minus. Die Titel von Innogy gaben dagegen nur leicht um 0,6 Prozent nach. Abgesehen von dem neuen Zahlenwerk lastet derzeit aber auch die allgemeine, von der Corona-Pandemie ausgelöste Krise an den Finanzmärkten auf den Versorgeraktien. Dabei gilt der Sektor eigentlich als recht konjunkturunabhängig.
RWE hatte seine Netz- und Ökostromtochter Innogy vor rund dreieinhalb Jahren mit großen Ambitionen an die Börse gebracht. Innogy wurde damals auf einen Schlag zum wertvollsten deutschen Energiekonzern. Doch im März 2018 war die Zukunft des RWE-Hoffnungsträgers bereits wieder vorbei. Eon und RWE, deren Geschäftsmodelle unter großem Druck standen, einigten sich auf einen spektakulären Deal. Eon kaufte Innogy, behält das Netz- und Endkundengeschäft und reicht die erneuerbaren Energien und die eigene Ökostromproduktion an RWE weiter.
Eine Innogy-Hauptversammlung hatte kürzlich beschlossen, die verbliebenen freien Aktionäre gegen eine Abfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Eon hält damit 100 Prozent der Innogy-Aktien. Im Jahr 2022 soll die Fusion Synergien von 740 Millionen Euro einbringen, 2024 sollen es 780 Millionen Euro sein.