Lockdown dämpft die Kreditnachfrage
Stand: 19.02.2021
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Seit Wochen spielt sich das Leben von Millionen Verbrauchern nahezu ausschließlich zu Hause ab. In diesem Umfeld sank offenbar auch die Nachfrage nach Konsumentenkrediten. Dies belegen aktuelle Schufa-Daten, über die das Handelsblatt berichtet. Im weiteren Jahresverlauf rechnen Experten mit einer Erholung.
Ein Drittel weniger Nachfrage
Aktuell beobachte man einen Rückgang bei den Konsumentenkrediten, berichtet Schufa-Chefin Tanja Birkholz dem Handelsblatt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Nachfrage nach Ratenkrediten Anfang Februar um 33 Prozent zurückgegangen. „Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich bereits während des ersten Lockdowns zwischen März und Juli 2020“, so Birkholz.
Lockdown bremst den privaten Konsum
Laut einer Marktstudie des Bankenfachverbands, in dem Deutschlands Kreditbanken organisiert sind, hat hierzulande jeder vierte Haushalt mindestens einen laufenden Ratenkredit.
Besonders häufig werden die Kredite demnach zur Finanzierung des Autokaufs verwendet. Aber auch zur Finanzierung anderer größerer Konsumgüter wie Möbel oder Unterhaltungselektronik sind Ratenkredite beliebt. Im Lockdown allerdings haben Autohäuser und Geschäfte geschlossen. Damit entfallen also vorübergehend auch viele Gründe einen Kredit aufzunehmen.
Erholung im weiteren Jahresverlauf erwartet
Experten rechnen mit einer Erholung der Kreditnachfrage, sobald der Lockdown beendet ist und das öffentliche Leben wieder Fahrt aufnimmt. Stephan Moll vom Bankenfachverband verweist auf die Erfahrungen aus dem letzten Jahr. Auch damals war die Nachfrage nach Krediten während des Lockdowns im Frühjahr zurückgegangen.
„Im vierten Quartal des vergangenen Jahres kehrte sich die Entwicklung wieder um, und die Ratenkredite lagen über Vorjahresniveau“, so Moll gegenüber dem Handelsblatt. Laut Bundesbank-Zahlen legte der Bestand an Ratenkrediten Ende 2020 im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 177 Milliarden Euro zu.