Vignette für Österreich
Autofahrer brauchen eine Vignette, wenn sie in Österreich mautpflichtige Straßen befahren möchten. Doch die reicht in manchen Fällen nicht: Für einige österreichische Autobahnabschnitte müssen sie eine zusätzliche Maut entrichten, auch wenn bereits eine Vignette an der Windschutzscheibe klebt. Vorteilhaft ist in jedem Fall, dass Österreich eine automaische Vignetten-Erkennung hat und die Straßen, die nur mit einem gültigen „Pickerl“ genutzt werden dürfen, auch gut gekennzeichnet sind.
- Hier gilt Vignettenpflicht
- Welche Fahrzeuge brauchen eine Vignette in Österreich?
- Was kostet die Vignette in Österreich?
- Verkaufsstellen
- Digitale Vignetten in Österreich
- So wird die Vignette richtig angebracht
- Was passiert bei der Einreise ohne Vignette?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Land- und Gemeindestraßen benötigt man keine Vignette.
- Alle Fahrzeuge mit einem Höchstgewicht von 3,5 Tonnen brauchen in Österreich eine Vignette.
- Der Preis einer Vignette richtet sich nach der Dauer der Gültigkeit und der Fahrzeugart.
- Bei einem Pkw muss die Vignette an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht werden.
Welche Straßen dürfen in Österreich nur mit Vignette genutzt werden?
Autobahnen, Stadtautobahnen und Schnellstraßen sind vignettenpflichtig, worauf große Schilder hinweisen. Die Autobahnabschnitte und Tunnel, auf die eine zusätzliche Maut erhoben wird, sind:
- Arlberg-Straßentunnel
- Brenner-Autobahn
- Dachsteinstraße
- Felbertauernstraße
- Gerlos Alpenstraße
- Großglockner-Hochalpen-Straße
- Maltatal-Hochalmstraße
- Nockalmstraße
- Pyhrn-Autobahn (Gleinalmtunnel und Bosrucktunnel)
- Silvretta Hochalpenstraße
- Tauern-Autobahn (Tauern- und Katschbergtunnel)
- Timmelsjoch-Hochalpenstraße
- Villacher Alpenstraße
- Karawankentunnel
Mautfrei und damit auch nicht vignettenpflichtig sind Land- und Gemeindestraßen.
Welche Fahrzeuge brauchen eine Vignette in Österreich?
Alle Fahrzeuge mit einem Höchstgewicht von 3,5 Tonnen brauchen in Österreich eine Vignette. Dazu gehören Pkw, Motorräder und leichte Wohnmobile. Alle Fahrzeuge, die über diesem Gewicht liegen, beispielsweise Lkw, benötigen zur Abrechnung ihrer Mautgebühren eine Go-Box. Diese ermöglicht eine automatische Erfassung, sobald ein damit ausgestattetes Fahrzeug eine Mautstation passiert. Die Abrechnung findet individuell statt, und sie berücksichtigt die EURO-Emissionsklasse des Fahrzeugs.
Was kostet die Vignette in Österreich?
Die Kosten für die österreichische Vignette richten sich danach, ob es sich um ein zweirädriges oder vierrädriges Gefährt handelt und für welchen Zeitraum das Pickerl gilt. Die Gültigkeitszeiträume sind 10 Tage, 2 Monate und 1 Jahr. Bei der Jahresvignette sind der letzte Monat des Vorjahres und der erste des Folgejahres mit eingeschlossen.
Der ADAC bietet in seinem Online-Shop Vignetten für Österreich zu folgenden Preisen an:
Pkw:
- 10 Tage: 9,90 Euro
- 2 Monate: 29,00 Euro
- 1 Jahr: 96,40 Euro
Motorräder:
- 10 Tage: 5,80 Euro
- 2 Monate: 14,50 Euro
- 1 Jahr: 38,20 Euro
Motorradfahrer sollten wissen, dass für ein Motorrad mit Beiwagen eine Motorradvignette in Österreich reicht. Hat das Bike aber auf der Hinterachse zwei Räder, gilt es als Pkw und braucht dementsprechend auch eine andere Vignette.
Was sind Verkaufsstellen für österreichische Vignetten?
Grenznahe Tankstellen und Raststätten verkaufen die Vignetten für Pkw und Motorräder. In der Ferienzeit herrscht hier aber oft großer Andrang, sodass es sich für Reisende empfiehlt, Vignetten stressfrei bei spezialisierten Online-Anbietern zu kaufen. Automobilclubs wie der deutsche ADAC oder der österreichische ÖAMTC haben die Plaketten im Angebot, ebenso der österreichische Autobahnbetreiber ASFINAC.
Digitale Vignetten in Österreich
Wer die Klebe-Vignette nicht an seiner Windschutzscheibe anbringen will, der erhält für Österreich auch eine digitale Vignette. Sie muss mit mindestens 18 Tagen Vorlauf gekauft werden und ist online beim ASFINAC erhältlich. Die Registrierung erfolgt in diesem Fall über das Nummernschild – sowohl Kontrollkameras als auch die österreichische Polizei können dann prüfen, ob eine Vignette gültig ist. Die digitale Vignette kostet genauso viel wie die Klebe-Vignette.
So wird die Vignette richtig angebracht
Bei einem Pkw muss die Vignette an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht werden. Es wird empfohlen, sie links oben oder hinter dem Rückspiegel aufzukleben. Nicht erlaubt ist das Anbringen der Vignette unter einem Tönungsstreifen oder auf den Seitenscheiben des Wagens. Wird die Vignette einmal gelöst, ist sie automatisch ungültig. Der untere Abschnitt der Vignette sollte gut aufbewahrt werden, denn er dient als Kaufbeleg. Mit ihm bekommen Autofahrer eine neue Vignette, wenn beispielswiese die Windschutzscheibe wegen eines Schadens ausgetauscht werden muss. Bei Motorrädern muss die Vignette auf einem schwer auswechselbaren Teil des Vorderrades angebracht werden.
Was passiert bei der Einreise ohne Vignette in Österreich?
Österreich kontrolliert die Vignetten durch Kameras auf den Autobahnen, was bedeutet, dass Autobahnnutzer gar nicht um eine Kontrolle herumkommen. Bei Missachtung der Vignettenpflicht wird ein Bußgeld fällig, das auch entrichtet werden muss, wenn man das Land wieder verlassen hat. Bei Pkw kann die Strafe schnell mehr als 100 Euro betragen und ist in jedem Fall höher als der Preis für eine 10-Tages-Vignette.
Wer also mit dem eigenen Auto nach Österreich fahren möchte, der sollte eine gültige Vignette haben. Auch empfehlenswert ist die Prüfung der Kfz-Versicherung auf ihren Auslandsschutz hin. Die sogenannte "grüne Karte" sollten Autofahrer unbedingt immer mitführen, um – falls nötig – einen Versicherungsschutz nachweisen zu können.
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