Umweltplakette / Feinstaubplakette
Die Umweltplakette stellt manchen Fahrzeughalter vor Herausforderungen. Zahlreiche Städte haben ihre Innenstädte zu Umweltzonen erklärt. Das Befahren ist nur noch erlaubt, wenn das Auto die dafür vorgesehene Feinstaubplakette aufweist.
- Was sind Umweltplaketten?
- Welche Feinstaubplaketten gibt es?
- Schadstoffgruppen nach Fahrzeugen
- Emissionsschlüsselnummer & Schadstoffklasse
- Was sind Umweltzonen?
- Bußgeld bei Verstoß
- Wo erhalte ich Feinstaubplaketten?
- Wer braucht keine Umweltplakette?
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltplaketten sind für die Befahrung von Umweltzonen zwingend vorgeschrieben.
- Wer ohne Feinstaubplakette mit einem plakettenpflichtigen Fahrzeug in einer Umweltzone unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro rechnen.
- Aktuell gibt es in Deutschland 56 grüne und 1 gelbe Umweltzone.
- Ausnahmen für Privatpersonen gelten nur für Motorräder, Oldtimer und gekennzeichnete Fahrzeuge für Behindertentransport.
Was sind Umweltplaketten?
Die Umweltplakette gibt an, welcher Schadstoffklasse ein Fahrzeug zugeordnet wird. Anhand der Umweltplakette lässt sich überprüfen, ob das Fahrzeug berechtigt ist, in der jeweiligen Umweltzone zu fahren.
Die Schadstoffgruppen werden wie folgt zugeteilt
- Schadstoffgruppe 2: Rote Plakette
- Schadstoffgruppe 3: Gelbe Plakette
- Schadstoffgruppe 4 & 5: Grüne Plakette
- Schadstoffgruppe 6: Aktuell grüne Plakette, in Zukunft eventuell blau
Welche Feinstaubplaketten gibt es?
Üblich sind drei Plakettenarten: Rot, Gelb und Grün. Die grüne Plakette legitimiert den Halter eines Fahrzeugs, damit auch in eine Umweltzone zu fahren. In Deutschland gibt es 57 Umweltzonen. In 56 dieser Zonen ist die grüne Plakette Pflicht, in Neu-Ulm wird auch die gelbe Plakette akzeptiert. Ausgenommen von der Plakettenpflicht sind Motorräder und Oldtimer.
Für alle anderen Fahrzeuge gilt generell die Plakettenpflicht. Im Ausland zugelassene Fahrzeuge müssen genauso eine Plakette aufweisen wie E-Autos.
Welche Fahrzeuge fallen in die jeweiligen Schadstoffgruppen?
- Fahrzeuge mit Ottomotor ohne Katalysator
- Fahrzeuge mit Ottomotor und ungeregeltem Katalysator
- Fahrzeuge mit US-Katalysator der ersten Generation
- Ältere Fahrzeuge mit Dieselmotor (Schlüsselnummern 0-24, 34, 40, 77, 88, 98)
- Ältere Fahrzeuge mit Dieselmotor (Schlüsselnummern 25–29, 35, 41, 71)
- Ältere Fahrzeuge mit Dieselmotor (Schlüsselnummern 30, 31, 36, 37, 42, 44–52, 72)
- Dieselfahrzeuge mit Partikelminderungsstufe (Schlüsselnummern 14, 16, 18, 21, 22, 25–29, 34, 35, 40, 41, 71, 77)
- Fast alle Fahrzeuge mit Ottomotor und geregeltem Katalysator
- Fahrzeuge mit Erdgas-, Flüssiggas- und Ethanolantrieb
- Neuere Fahrzeuge mit Dieselmotor (Schlüsselnummern 32, 33, 38, 39, 43, 53–70, 73–75)
- Fast alle Fahrzeuge mit Dieselmotor und Partikelfilter
Grundsätzlich wird die Einteilung in die einzelnen Schadstoffgruppen anhand der Emissionsschlüsselnummern vorgenommen. Da dieses System für den Laien jedoch recht schwer zu durchschauen ist, bietet die folgende Zuordnung einen deutlich besseren Überblick:
Eine blaue Plakette gibt es derzeit nicht. Würde sie eingeführt werden, gälte sie für Euro-6-Dieselfahrzeuge, Euro-3-Benziner und Elektrofahrzeuge.
Grund für die Einführung der Umweltplakette
Die Umweltplakette wurde im Jahr 2008 eingeführt. Hintergrund war es, die Feinstaubemissionen in den Umweltzonen zu senken und die Luftbelastung generell zu reduzieren. Dies gilt gerade in den Innenstädten.
Emissionsschlüsselnummer und Schadstoffklasse
Anhand der Emissionsschlüsselnummer lässt sich erkennen, in welche Schadstoffklasse ein Fahrzeug eingestuft wird. In der Zulassungsbescheinigung Teil I, die für jedes neue Fahrzeug nach dem 1. Oktober 2005 ausgestellt wurde, ist unter Punkt 14.1. die Schlüsselnummer angegeben. Die Emissionsklasse ergibt sich aus den letzten beiden Ziffern. Wurden die Fahrzeugpapiere vor dem 1. Oktober 2005 ausgestellt, steht die Schlüsselnummer unter „Schlüsselnummer zu 1“.
Was sind Umweltzonen?
Bei Umweltzonen handelt es sich um geografisch abgegrenzte Gebiete, in denen bestimmte Fahrzeugtypen nicht mehr zugelassen sind, um die Luftqualität zu verbessern.
Wie erkenne ich eine Umweltzone?
Umweltzonen sind durch ein bestimmte Schilder gekennzeichnet:
Wo gelten Umweltzonen?
Insgesamt elf europäische Staaten haben in der Summe über 300 Umweltzonen ausgewiesen. Mit Ausnahme von Hamburg weisen in Deutschland alle Großstädte Umweltzonen aus. Hamburg hat allerdings in einigen Straßen Fahrverbote erlassen. Fahrverbote in bestimmten, besonders frequentierten Straßen, werden häufig als flankierende Maßnahmen innerhalb einer Umweltzone erlassen.
Umweltzonen in Deutschland
In Deutschland ziehen sich die Umweltzonen wie ein Gürtel durch den westlichen Teil von Nordrhein-Westfalen über Hessen und Rheinland-Pfalz nach Baden-Württemberg und das westliche Bayern. In Ostdeutschland sind nur Berlin, Erfurt, Halle, Leipzig und Magdeburg betroffen. In Norddeutschland weisen Bremen und Hannover Umweltzonen aus. Das Bundesamt bietet eine Übersicht aller Umweltzonen in Deutschland an.
Welche Bußgelder drohen bei Verstoß?
Bei Zuwiderhandlung oder Nachlässigkeiten hinsichtlich der Umweltplakette drohen hohe Bußgelder. Das Befahren einer Umweltzone ohne entsprechende Umweltplakette wird mit 100 Euro geahndet. Ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro wird fällig, wenn der Fahrzeughalter die Plakette selbst beschriftet. Dies muss immer seitens der ausgebenden Behörde erfolgen. Wer eine Plakette am Auto anbringt, welche bessere Werte voraussetzt, als tatsächlich vorliegen, macht sich der Urkundenfälschung schuldig. In diesem Fall droht eine Freiheitsstrafe.
Plakette nicht sichtbar
Die Plakette muss jederzeit gut sichtbar sein. Vorschriftsmäßig ist sie in der unteren rechten Ecke der Windschutzscheibe anzubringen. Ist das Kennzeichen auf der Plakette verblasst oder die Plakette nicht sichtbar, beispielsweise aufgrund von Schnee, wird ebenfalls ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro fällig.
Fahren oder Parken in der falschen Umweltzone
Wird ein Fahrzeug beispielsweise mit gelber Plakette in einer grünen Zone bewegt oder abgestellt, kommt auf den Fahrzeughalter ebenfalls ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro zu.
Beachten Sie, dass auf der Plakette Ihr Kennzeichen steht. Ändert sich dieses, benötigen Sie auch eine neue Umweltplakette für Ihr Auto.
Wo bekommt man die Feinstaubplaketten?
Die Plaketten dürfen nur von den Zulassungsbehörden oder den nach Paragraf 47a, Abs. 2 StVZO „zur Durchführung von Abgasuntersuchung anerkannten Stellen“ ausgegeben werden. Gemeint sind damit die technischen Überwachungsvereine:
Die Umweltplakette kostet in der Regel fünf bis 15 Euro. Bei den höheren Preisen ist meist der Versand inbegriffen.
Wer braucht keine Umweltplakette?
Neben Motorrädern und Oldtimern mit H- oder 07-Kennzeichen sind noch andere Fahrzeuge von der Umweltplakette befreit. Dazu zählen:
- Dreirädrige Motorräder (Trikes)
- mobile Maschinen und Geräte
- land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen und Arbeitsmaschinen
- Fahrzeuge für die medizinische Betreuung
- Fahrzeuge für den Transport von Behinderten (Eintrag "aG", "H" oder "Bl" im Schwerbehindertenausweis)
- Polizei-, Feuerwehr- und Militärfahrzeuge.
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