Prämien für Unfall- und Schadensversicherungen bleiben stabil
Stand: 13.07.2010
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Berlin - Die deutschen Versicherten können weiter mit stabilen oder sogar sinkenden Prämien rechnen. Trotz der Wirtschaftsrezession im vorigen Jahr und der hart umkämpften Kfz-Sparte gebe es für die Versicherten keinen Anlass zur Sorge, sagte der Vorsitzende des Hauptausschusses Schaden- und Unfallversicherung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Robert Pohlhausen, am Dienstag in Berlin. Die Beiträge für die meistverbreiteten Produkte wie Wohngebäude-, Hausrat- und Kfz-Versicherung seien schon "in den vergangenen zehn Jahren stabil geblieben oder sogar gesunken".
In der Kfz-Sparte dürften die Beiträge trotz einer Prämienanhebung im Neugeschäft zum Jahresanfang in der Haftpflicht und auch in der Kasko um 1,5 bis 2 Prozent sinken, da immer mehr Versicherte in günstigere Schadenfreiheitsklassen hineinwüchsen. In der Vollkasko wirke die "Abwrackprämie" mit einem deutlichen Zuwachs neuer vollversicherter Kfz weiter nach. Daher rechne der GDV für diese Sparte mit einem Einnahmeanstieg um drei Prozent. Das Beitragsaufkommen der gesamten Kfz-Sparte dürfte sich so nach fünf Jahren mit Einnahmeverlusten auf Vorjahresniveau stabilisieren. In der Sachversicherung werden die Einnahmen der Versicherer voraussichtlich um ein Prozent steigen, kündigte der GDV-Sprecher an.
Für dieses Jahr erwarteten die Schaden- und Unfallversicherer als Folge des strengen, langen Winters der ersten drei Monate, der Stürme "Xynthia" und "Daisy" sowie Tornados in Brandenburg und Sachsen einen Anstieg des Schadenaufwands um knapp zwei Prozent sowie insgesamt leicht steigende Beitragseinnahmen, sagte Pohlhausen in einer Halbjahresbilanz. Wegen einer schlechteren Schaden-Kosten-Quote als 2009 werde der versicherungstechnische Gewinn voraussichtlich um etwa 700 Millionen Euro auf rund eine Milliarde Euro sinken. Gleichwohl blicke die Branche "optimistisch in die Zukunft".
Der Sturm "Xynthia" habe zwar kräftig gewütet, allerdings mit 500 Millionen Euro die Sachversicherer weit weniger belastet die früheren Stürme "Emma", "Lothar" oder "Kyrill", die jeweils das Drei- bis Fünffache an Schaden brachten, teilte Pohlhausen weiter mit. Die Frostperiode von Dezember bis März habe mit vielen gefrorenen Wasserrohren die Schadensumme um eine weitere halbe Milliarde Euro erhöht. Dagegen werde das Oder-Hochwasser im Mai nach ersten Zahlen die Bilanz "nicht nennenswert beeinträchtigen", da auf deutscher Seite die Deiche den Fluten standhielten.