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Die Deutsche Bahn und ihr Strommix

Die Deutsche Bahn hat ihren Strommix in den letzten Jahren immer grüner gestaltet. Nachhaltigkeit stellt schließlich einen wichtigen Teil der Unternehmensstrategie dar. Seit 2017 bietet der Konzern sogar einen eigenen Ökostromtarif an. Bis 2050 möchte die Bahn komplett CO2-neutral sein. Doch wie sieht die aktuelle Situation aus? Wie es um den Deutsche-Bahn-Strommix bestellt ist, erläutert der nachfolgende Artikel.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. 60 Prozent Ökostrom insgesamt: Spitzenwerte für ein Transportunternehmen
  3. Fährt die Bahn wirklich mit 100 % Ökostrom?
  4. Deutsche-Bahn-Strommix mit Zertifikaten aufgewertet
  5. Welche weiteren grünen Maßnahmen treibt die Deutsche Bahn voran?
  6. Verwandte Themen
  7. Weiterführende Links
  8. Jetzt Stromtarif sichern

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ökostrom-Anteil am Gesamt-Unternehmensmix der Deutschen Bahn lag 2019 bei circa 60 Prozent.
  • Für den Fernverkehr nutzt die Bahn seit 2018 nur noch Ökostrom, bis 2038 sollen der Güter- und der Fernverkehr folgen.
  • Das deutsche Logistik- und Transportunternehmen kauft auch Ökostromzertifikate ein, mit denen es konventionell erzeugte Energie als grünen Strom ausweisen kann, die jedoch nur einen relativ geringen Anteil ausmachen.
  • Neben der immer stärkeren Nutzung grünen Stroms gibt es bei der Deutschen Bahn mehr als 150 weitere den Umwelt- und Klimaschutz betreffende Maßnahmen, beispielsweise das Smartphone-Ticket.

60 Prozent Ökostrom insgesamt: Spitzenwerte für ein Transportunternehmen

2013 lag der Anteil der erneuerbaren Energien im Bahnstrommix noch bei etwa 35 Prozent. In den darauffolgenden Jahren stieg der Prozentsatz immer weiter an. 2020 knackte die Deutsche Bahn erstmalig die Marke von 60 Prozent. Für 2019 zeichnete die Rating-Organisation CDP die Deutsche Bahn in ihrem Climate Scoring – dem renommiertesten Klimaschutz-Ranking – mit der Bestnote „A“ aus. Damit gehört das Unternehmen zu den klimafreundlichsten Konzernen aus der Transport- und Logistikbranche. Nach eigenen Angaben ist die Bahn zudem Deutschlands größter Ökostromverbraucher.

Momentan versorgen den Konzern fast ausschließlich Wasserkraftwerke mit Ökostrom. Diese befinden sich beispielsweise am Rhein, am Main, an der Mosel und an der Donau. Zukünftig möchte das Unternehmen auch Photovoltaik- und Windenergie in größerem Umfang nutzen. Der vollständige Umstieg auf Ökoenergie wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis weitere bestehende Verträge auslaufen.

Fährt die Bahn wirklich mit 100 % Ökostrom?

Auch wenn erneuerbare Energien am Gesamt-Unternehmensmix „nur“ 60 Prozent ausmachen, setzt die Bahn im Fernverkehr seit Anfang 2018 zu 100 Prozent auf Ökostrom. Wer mit einem elektrisch angetrieben ICE oder IC/EC-Zug unterwegs ist, reist mit grünem Strom. Dafür berechnet der Konzern, wie viel Energie die Fernzüge benötigen, um im Anschluss die entsprechende Menge an Ökostrom bei DB Energie einzukaufen.

Es gibt jedoch auch vereinzelte Ausnahmen, da die Deutsche Bahn noch nicht sämtliche Strecken elektrifiziert hat. Dies trifft beispielsweise auf die Bahnstrecken nach Sylt und Oberstdorf zu, auf denen noch Dieselfahrzeuge verkehren. Aktuell sind jedoch bereits 98 Prozent des Schienennetzes elektrifiziert. Zusätzlich nutzt das Unternehmen alternative Antriebstechnologien, etwa mit Ökostrom betriebene Batteriezüge.

Den Güter- und Regionalverkehr möchte die Bahn bis 2038 auf Ökostrom umstellen.

Deutsche-Bahn-Strommix mit Zertifikaten aufgewertet

Die Deutsche Bahn kauft Ökostrom nicht nur über ihre Tochtergesellschaft DB Energy. Das Unternehmen erwirbt außerdem Ökostromzertifikate. Diese ermöglichen es der Bahn, aus fossilen Energieträgern stammenden Strom als Ökostrom auszuweisen. Dadurch verbessert sich zwar die Bilanz des Konzerns. Zeitgleich verschlechtert sich jedoch die Bewertung eines anderen Marktteilnehmers. Demnach handelt es sich lediglich um eine bilanzielle Verschiebung, die nicht dazu beiträgt, den Anteil regenerativer Energiequellen zu erhöhen.

Inwieweit der Ökostromanteil der Bahn auf Zertifikate zurückgeht, lässt sich nicht belegen. Offizielle Daten dazu veröffentlicht das Unternehmen nicht. Da es zahlreiche Kraftwerke gibt, die extra für den Konzern Strom produzieren, dürften die Zertifikate keinen allzu großen Einfluss auf den Deutsche-Bahn-Strommix haben.

Dass der Fernverkehr ausschließlich mit Ökostrom fährt, halten zahlreiche Experten dennoch für reines Marketing. Aus technischer Sicht nutzen alle Züge schließlich denselben Fahrstrom. Das bedeutet letztlich: Wenn sämtliche Fernverkehrszüge Ökostrom verwenden, fällt der Anteil des fossilen Stroms beim Nah- und Güterverkehr dafür höher aus.

Welche weiteren grünen Maßnahmen treibt die Deutsche Bahn voran?

Bei der Bahn gibt es mehr als 150 Maßnahmen, die darauf abzielen, Abläufe umweltfreundlicher zu gestalten und die CO2-Bilanz zu verbessern. Das Unternehmen hat beispielsweise ein Smartphone-Ticket eingeführt und dadurch knapp 150 Tonnen Papier eingespart. Darüber hinaus bietet die Deutsche Bahn im Bordrestaurant Fairtrade-Kaffe und weitere zertifizierte Heißgetränke an. Bahnreisende haben die Möglichkeit, ihren eigenen Mehrwegbecher zu verwenden, wodurch sie 20 Cent Rabatt erhalten und Abfall reduzieren.

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