Neues Atomkraftwerk soll 2018 in Litauen ans Netz
Stand: 12.06.2009
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Vilnius - Der Nachfolger des umstrittenen litauischen Atomkraftwerks Ignalina soll bis 2018 fertig gestellt sein. Das neue Atromkraftwerk soll das Baltikum und Polen mit Strom beliefern. Litauens Regierungschef Andrius Kubilius kündigte das am Donnerstag im Parlament in Vilnius an. Um den Termin einhalten zu können, müssten allerdings die Bauarbeiten nächstes Jahr beginnen.
Das aus der Sowjetzeit stammende Kraftwerk Ignalina muss nach dem Willen der EU bis Ende des Jahres komplett abgeschaltet sein. Es ist von derselben Bauart wie der Unglücksreaktor Tschernobyl in der Ukraine und war mit ursprünglich zwei Reaktoren die fast ausschließliche Energiequelle für Litauen. Der erste Block wurde 2004 vom Netz genommen, als die baltischen Länder der EU beitrat.
Ein neues Atomkraftwerk soll als Gemeinschaftsprojekt Litauens mit seinen Nachbarn Estland und Lettland sowie mit Polen realisiert werden. Wegen interner Streitigkeiten gilt das Projekt als unsicher. Lettlands Ministerpräsident Valdis Dombrovsis erklärte im Mai, er rechne nicht mit einer Fertigstellung vor 2025. Als größtes Problem für die Region gilt nach der Schließung von Ignalina die deutlich zunehmende Abhängigkeit von Stromlieferungen aus Russland.