Router kaufen oder mieten: Das ist zu beachten
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Router sind für die Internetverbindung unerlässlich, doch soll das Gerät nur gemietet oder gleich gekauft werden? Die Internetanbieter lassen dem Kunden die Wahl, ohne jedoch eine direkte Beratung zu liefern. Lesen Sie mehr über Vor- und Nachteile beider Optionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Internetkunden können einen Router beim Provider mieten bzw. kaufen oder selbst im Handel erwerben.
- Sowohl ein Mietrouter als auch ein Kaufgerät haben Vor- und Nachteile, die es miteinander abzuwägen gilt. Auch die Vertragslaufzeit sollte beachtet werden.
- Bei der Auswahl eines Routers sollten unter anderem die unterstützten WLAN-Standards und Sicherheits-Features wie eine aktuelle Verschlüsselungsmethode berücksichtigt werden.
Kaufen oder mieten – oder gibt es gar keine Wahl?
Die Internetprovider geben dem Kunden in der Regel mehrere Optionen: Eine Miete des Routers ist bei Internetanbietern ebenso möglich wie teils auch der Kauf des Geräts. Alternativ kann ein eigener, im Handel erworbener Router verwendet werden. Wofür man sich entscheidet, ist nicht zuletzt eine Frage des Preises: Die Routermiete kostet wenige Euro monatlich. Entscheidet man sich dafür, das gleiche Routermodell zu kaufen, zahlt man vielleicht einen Kaufpreis von 150 Euro oder mehr. Neben den reinen Kosten rücken die Anbieter aber auch gerne den Servicegedanken in den Vordergrund, der mit der Miete eines Routers verbunden ist.
Mehr Service durch Routermiete
Nicht von der Hand zu weisen ist die Tatsache, dass ein defekter Router im Rahmen eines Mietvertrags sofort ausgetauscht wird. Nach Ablauf des Garantie- bzw. Gewährleistungszeitraums ist das bei gekauften Routern nicht unbedingt der Fall. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein neueres Modell zu bekommen, wenn die Mindestlaufzeit überstanden ist. Regelmäßige Softwareupdates sollten aber auch Käufer erhalten. Letztlich kann man einfach mal ein Rechenexempel anstellen: Möchte man seinen Router nur ein Jahr lang verwenden, wird die Miete günstiger sein, bei längerer Nutzung lohnt sich dann der Kauf eher.
Nachteile der Mietoption
Oft verlangen die Unternehmen die Router wieder zurück, sobald der Vertrag gekündigt ist oder dem Kunden ein neues Gerät (wie etwa im Rahmen eines neuen, höherwertigen Vertrags) zugesendet wird. Das heißt, dass ein pfleglicher Umgang mit dem Router Pflicht ist. Außerdem besteht teils eine Vertragslaufzeit, unabhängig von der Laufzeit des Tarifs: Ein Kunde benötigt das Gerät nach sechs Monaten nicht mehr? Aus Sicht des Anbieters ist das häufig egal, denn gezahlt wird für mindestens zwölf Monate. Auch dann, wenn der Router nur noch im Schrank liegt, belastet er die Haushaltskasse also mit einem gewissen Betrag pro Monat. Bei einem gekauften Gerät besteht immer die Option, den Router auch wieder zu verkaufen.
Alternativen durch Routerkauf
Nicht zuletzt öffnet der Kauf eines Routers auch Optionen für andere, unternehmensfremde Router: Technisch gesehen muss nicht unbedingt ein Router des Providers vorliegen, um den Internetanschluss nutzen zu können. Auch die in Deutschland sehr beliebten Fritz!Box-Router von AVM beispielsweise sind dazu in der Lage und bieten gleichzeitig einen oft deutlich größeren Funktionsumfang. Wer von der Technik etwas versteht und auf die Hotline der Anbieter in der Regel nicht angewiesen ist, darf daher auch gerne zum gekauften Modell greifen, sofern die genannten Mietvorteile nicht relevant sind.
Tipp: Den 5-Gigahertz-Bereich und schnelles WLAN nutzen
Der Großteil der heutigen Router-Modelle hat ein DSL-Modem integriert. Es gibt aber auch spezielle Router für jede Zugangsart: So sind bei den Providern oder im Handel Router für den Kabel- oder Glasfaseranschluss oder für den Einsatz mit LTE erhältlich. Notebook, Smartphone, Tablet, Smart TV & Co. lassen sich drahtlos per WLAN verbinden: Dann ist ein WLAN Router gefragt - nur einfache und billige Geräte ohne WLAN lassen sich lediglich per Kabel mit dem LAN-Anschluss verbinden. Wer sich für ein WLAN-Gerät interessiert, sollte sich im Klaren darüber sein, dass sich diese Funkverbindungen aufgrund von Störeinflüssen durch benachbarte WLAN-Netze oft langsamer aufbauen als bei der direkten Verbindung per Kabel. Beachtet werden sollte, dass die Übertragungsraten, den die Hersteller angeben, daher in der Praxis fast nie erreicht werden.
Wer Wert auf eine stabile Verbindung legt, sollte sich nach einem sogenannten Dualband-Router umschauen, der gleichzeitig sowohl im 2,4- als auch im 5-Gigahertz-Bereich funkt. Das Fünfer-Band wird nämlich weniger genutzt und ist deshalb nicht so störungsanfällig. Über das 5-GHz-Band lässt sich auch der schnelle WLAN-Standard WLAN AC (Wi-Fi 5) nutzen, während sich das langsamere WLAN N für das 2,4-GHz-Band verwenden lässt. Noch höhere Übertragungsraten bietet der neue WLAN-Standard WLAN 802.11 AX oder kurz Wi-Fi 6. Beachtet werden sollte, dass auch die Endgeräte wie Smartphone, Tablet & Co. Wi-Fi 6 unterstützen müssen, damit der WLAN-Standard genutzt werden kann.
Wird über das Internet telefoniert, sollte man zu einem Router mit integrierter Telefonanlage greifen. Über Router kann man auch Smart Home, also etwa Beleuchtung, Heizung etc, steuern. Ist dies gewünscht, so sollte der Router diese Funktionalität mitbringen. Ebenfalls wichtig: Will man sich Sprachbarrieren bei der Einrichtung ersparen, sollte man auf eine Benutzeroberfläche in deutscher Sprache achten. Die Benutzeroberfläche ist in der Regel über den Browser erreichbar.
Niemals ohne Verschlüsselung
Dass ein kabelloser Router besonders gesichert werden sollte, versteht sich fast von selbst. Nur wenige Geräte werden schon von Herstellerseite so konfiguriert, dass die drei wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen gegeben sind: die WPA2- oder gar WPA3-Verschlüsselung, die Passwortsicherung für Software und Router sowie die Abschaltung der Fernkonfiguration. Letztere ist nur dann wichtig, wenn ein externer Techniker auf das Gerät zugreifen muss. Wer auch Gästen eine Internetverbindung per WLAN anbieten möchte, kann bei vielen WLAN-Routern einen separaten WLAN-Gastzugang einrichten.
Immer kabelgebunden starten
Wenn man den Router in Betrieb nimmt, sollte das WLAN-Funknetz zunächst ausgeschaltet und der Rechner mit dem Router über eine Kabelverbindung angebunden bleiben. Wenn man es dann nicht selbst hinbekommt, das Netzwerk einzurichten und die WLAN-Verschlüsselung zu aktivieren, sollte man lieber eine Zeit lang kabelgebunden surfen und sich helfen lassen - keinesfalls aber unverschlüsselt surfen. Unverschlüsselte Netzwerke sind eine Einladung für Datendiebe und gegebenenfalls eine Unterstützung krimineller Handlungen. Die Einrichtung eines WLAN-Zugangs ist aber keine Hexerei: Das erforderliche WLAN-Passwort findet sich meist auf einem Aufkleber an der Unterseite des Routers.
Eigener Router: Updates selbst einspielen
Seit August 2016 steht es Kunden frei einen vom Provider zur Verfügung gestellten Router zu nutzen oder einen eigenen Router im Handel zu kaufen. Beim eigenen Router müssen Nutzer sich allerdings selber um Updates kümmern. Die Router-Hersteller stellen regelmäßig Firmware-Updates mit neuen Features und Sicherheitspatches zum Download bereit. Der Vorteil des eigenen Routers: Meist profitiert man schneller von neuen Funktionen als bei den Router-Modellen der Provider, da diese Firmware-Aktualisierungen meist erst mit einiger Verspätung bereitstellen.