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Glasfaserausbau: So unterschiedlich ist die Glasfaserverfügbarkeit in Deuschland

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Der Breitband-Technologie Glasfaser gehört die Zukunft, doch wie steht es um den Glasfaserausbau in Deutschland? Viele Jahre hinkte Deutschland anderen Ländern hinterher. Inzwischen bauen einige Anbieter aber eigene Glasfasernetze oder können dank Kooperationen auf bestehende Glasfasernetze zugreifen. Wir geben einen Überblick über den Glasfaserausbau – und erklären, wie Sie diesen als Kundin beziehungsweise Kunde auch ein Stück weit selbst beeinflussen können.

Was sind die Vorteile von Glasfaser?

Ein Internetanschluss per Glasfaserkabel bietet beispielsweise gegenüber DSL einige Vorteile:

  • Über Glasfaseranschlüsse lassen sich hohe Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde und mehr realisieren.
  • Glasfaseranschlüsse sind weniger störanfällig und die Leitung ist zudem stabiler, auch wenn mehrere Menschen gleichzeitig die Glasfaserverbindung nutzen.
  • Glasfaser-Internet verbraucht weniger Energie als andere Breitband-Technologien.

Bitte beachten Sie, dass Glasfaser in vielen Orten noch nicht oder nicht überall verfügbar ist. Es kann daher sein, dass unser Glasfaservergleich für Ihre Adresse aktuell kein Ergebnis anzeigt. Dann werden Sie vielleicht bei DSL und Kabel-Internet fündig - bei Kabel sogar bis zu Gigabit-Bandbreiten von 1.000 Mbit/s.

Verfügbarkeit prüfen

Wie ist der Status des Glasfaserausausbaus hierzulande? Ist vieles erst noch im Bau oder gar in der Planung?

Wie viele Glasfaseranschlüsse gibt es bereits in Deutschland?

AdobeStock_260201057_Glasfaserausbau-2Zahlen zur Glasfaserverfügbarkeit liefert unter anderem die Bundesnetzagentur. Die Bonner Regulierungsbehörde macht in ihrem Breitbandatlas Angaben zum Anteil der Glasfaseranschlüsse mit einer Download-Geschwindigkeit von 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) und mehr. Berücksichtigt werden dabei Anschlüsse bis in die Wohnung (FTTH) sowie in das Gebäude (FTTB). Nach Angaben der Bundesnetzagentur mit Zahlen vom Juni 2022 standen für 18,17 Prozent der Privathaushalte in Deutschland solche schnellen Glasfaseranschlüsse zur Verfügung.

Eine aktuellere Gigabit-Studie des Branchenverbandes VATM von Juni 2023 kommt auf folgende geschätzte Zahlen zu Glasfaseranschlüssen für Ende Juni 2023:

  • 15,1 Millionen FTTH/B-Glasfaseranschlüsse sind insgesamt in Deutschland verfügbar. Zum Vergleich: Ende 2022 lag die Zahl solcher Glasfaseranschlüsse erst bei rund 13,1 Millionen. Von den 15,1 Millionen Glasfaseranschlüssen sind:
  • 3,8 Millionen (25,2 Prozent) aktiv von Kunden genutzte FTTH/B-Glasfaseranschlüsse. Somit konnten die Provider bislang erst rund ein Viertel der FTTH/B-Anschlüsse mit entsprechenden Tarifen an Kunden vermarkten.
  • 3,2 Millionen Anschlüsse (21,2 Prozent) sind zwar technisch verfügbar, aber noch nicht aktiv von Kunden gebucht.
  • 8,1 Millionen Anschlüsse (53,6 Prozent) sind noch nicht direkt anschlussbereit. Denn Glasfaserleitungen führen vielfach nur an der Straße an den Gebäuden der Kunden vorbei, ohne dass ein konkreter Hausanschluss erfolgt ist.

Es gibt in Deutschland rund 41 Millionen Haushalte. Es wird somit noch dauern, bis für alle Haushalte Glasfaseranschlüsse technisch verfügbar sind. Erst im Jahr 2030 soll Glasfaser flächendeckend zur Verfügung stehen.

Nachfrage nach Glasfaser noch relativ gering

Glasfasertarife, insbesondere Angebote mit hohen Bandbreiten, sind meist etwas teurer als vergleichbare Tarife für Kabel-Internet. Zudem fehlen noch die Anwendungen, die bereits jetzt schon schnelle Gigabit-Bandbreiten voraussetzen. Etliche Verbraucher sehen für sich daher derzeit häufig keine Notwendigkeit auf Glasfaser umzusteigen. Was oft unbekannt ist: Glasfaser bedeutet nicht nur Tarife mit 500 Mbit/s oder 1 Gbit/s. Auch kleinere Tarife mit 50 Mbit/s und 100 Mbit/s werden angeboten. Diese sind auch deutlich günstiger als die schnellsten Glasfasertarife.

Ein weiterer Grund für die noch relativ geringe Nachfrage: Die Corona-Pandemie hat die Glasfaservermarktung in den vergangenen Jahren erschwert. Denn im Rahmen einer sogenannten Vorvermarktung veranstalten die Glasfaser-Anbieter im Vorfeld eines konkreten Glasfaserausbaus häufig Infoveranstaltungen für Interessenten. Solche Veranstaltungen mussten während der Pandemie häufig ausfallen. Etliche Provider bauen erst aus, wenn eine bestimmte Quote an Vorverträgen erreicht wurde. Erst dann ist der Ausbau für die Unternehmen bei einem eigenwirtschaftlichen Ausbau auch finanziell interessant.

Regionale Unterschiede beim Glasfaserausbau

Der Stand des Glasfaserausbaus hierzulande fällt regional sehr unterschiedlich aus. In Hamburg sowie Schleswig-Holstein sind laut dem Breitbandatlas der Bundesnetzagentur mindestens 1 Gbit/s schnelle FTTH/B-Glasfaseranschlüsse bereits für rund 44 beziehungsweise 41 Prozent der privaten Haushalte verfügbar. Das Schlusslicht bildet das Saarland, in dem im Juni 2022 erst für rund 4 Prozent der privaten Haushalte schnelle Glasfaseranschlüsse verfügbar waren.

FTTH/B-Verfügbarkeit für private Haushalte

Bundesland
Verfügbarkeit von FTTH/B mit 1 Gbit/s und mehr in Prozent der Privathaushalte
Hamburg 44,22
Schleswig-Holstein 41,35
Niedersachsen 30,18
Brandenburg 27,52
Mecklenburg-Vorpommern 25,48
Bayern 18,99
Nordrhein-Westfalen 18,36
Sachsen-Anhalt 12,62
Sachsen 12,45
Hessen 12,25
Berlin 11,62
Baden-Württemberg 10,94
Bremen 9,79
Rheinland-Pfalz 7,54
Thüringen 5,72
Saarland 4,23

Quelle: Bundesnetzagentur, Stand: Juni 2022

Doch warum gibt es solche regionalen Unterschiede bei der Glasfaserverfügbarkeit? Ein Grund sind unterschiedliche Breitbandstrategien in den einzelnen Bundesländern. Schleswig-Holstein setzte beispielsweise schon früh auf den Glasfaserausbau und gründete ein Breitband-Kompetenzzentrum. Baden-Württemberg hat viele Fördermittel für Ausbauprojekte beantragt. Die Umsetzung dauert dann länger: Die Fördermittel müssen erst beantragt und genehmigt werden. Auszahlungen der Fördergelder erfolgen meist schrittweise in Abhängigkeit vom Baufortschritt.

Glasfaserausbau ist teuer: Neue Technologien sparen Zeit und Geld

Für die Verlegung von Glasfaserleitungen wurde lange vor allem auf den klassischen Tiefbau gesetzt. Doch neue Verfahren wie das sogenannte Trenching bieten eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis: Beim Trenching werden nur noch schmale Schlitze in die Oberfläche der Straße gefräst und die Glasfaserkabel in geringer Tiefe verlegt. Dennoch bleibt der Glasfaserausbau insgesamt kostspielig und erfordert hohe Milliardeninvestitionen, damit bundesweit Glasfaser verfügbar sein wird.

Selbst ein großer Telekommunikationskonzern wie die Telekom kann den bundesweiten Glasfaserausbau nicht alleine schultern. Es gibt inzwischen diverse Kooperationen verschiedener Anbieter im Rahmen von "Open Access": Dabei öffnet ein Glasfasernetzbetreiber sein Netz für weitere Anbieter. Das hat für beide Seiten Vorteile. Zum einen wird das teure Glasfasernetz besser ausgelastet, zum anderen können Provider eigene Angebote über das Netz des Glasfasernetzbetreibers vermarkten.

Und Kunden profitieren: Sie haben mehr Auswahl bei Glasfaserprodukten. Zudem haben einige Provider auch Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Als Beispiel genannt sei hier etwa Glasfaser Nordwest von Deutscher Telekom und EWE.

Glasfaservorvermarktung: Günstiger Einstieg in Internet per Glasfaser

Wie oben schon erwähnt, ermitteln viele Provider vor dem Ausbau eines Glasfasernetzes im Rahmen einer Vorvermarktung das Interesse der Verbraucher vor Ort. Denn oft rollen die Bagger nur, wenn sich viele Interessenten für den Ausbau finden. Für Sie als potenzielle Kundin oder Kunde ist diese Phase eine günstige Einstiegsmöglichkeit in Glasfaser.

Wenn Sie in dieser Frühphase vor dem Ausbau oder oft auch noch während des Glasfaserausbaus einen Glasfaseranschluss bestellen, so können Sie kräftig sparen. Die einmaligen Kosten für den Glasfaser-Hausanschluss entfallen bei früher Buchung des Anschlusses. Bestellen Sie erst nach Abschluss des Netzausbaus einen Glasfaseranschluss, so könnten mehrere hundert Euro für den Hausanschluss berechnet werden.

Bei Glasfasertarifen selbst finden Sie mittlerweile bei vielen Internetanbietern eine breite Auswahl mit verschiedenen Bandbreiten. Der Einstieg liegt meist bei Download-Geschwindigkeiten von 50 oder 100 Mbit/s, maximal ist in der Regel 1 Gbit/s möglich. Im Gegensatz zu DSL oder Kabel-Internet punktet Glasfaser mit hohen Upload-Raten, je nach Anbieter und Tarif lassen sich Daten mit bis zu 200 oder gar 500 Mbit/s ins Netz hochladen.

Glasfaser über Verivox bestellen und sparen

Über den Tarifrechner von Verivox lassen sich neben Angeboten für DSL und Kabel-Internet auch zahlreiche Glasfasertarife buchen. Bei etlichen Tarifenangeboten erhalten Sie zusätzlich einen Verivox-Cashback. Dadurch sind viele Tarife über Verivox günstiger als beim Anbieter.

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