Studie: Deutsche sparen trotz Null- und Niedrigzinsen
Stand: 25.12.2019
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Wer spart, verliert derzeit oft Geld. Ursache ist die extreme Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB). Während die Banken keine oder kaum noch Zinsen zahlen, nagt die Inflation am Wert der Ersparnisse. Trotzdem steigt die Zahl der deutschen Sparer, wie eine Studie der Norisbank zeigt.
Viele Sparer streben nach Sicherheit
Für die repräsentative Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Innofact insgesamt 1.003 Personen ab 18 Jahren nach ihrem Sparverhalten gefragt. Obwohl es für Guthaben auf dem Girokonto oder Tagesgeldanlagen oft überhaupt keine Zinsen mehr gibt, ist Sparen für fast zwei Drittel der Deutschen alternativlos. Laut der Studie haben 62 Prozent der Befragten 2019 genauso viel oder sogar mehr gespart als im Vorjahr - und die Zahl der Sparer ist in den letzten Jahren sukzessive gestiegen (2017: 55,2 Prozent, 2018: 60,4 Prozent, 2019: 62 Prozent).
Ein wichtiger Grund ist das Bedürfnis nach Sicherheit. Für mehr als die Hälfte Befragten, die gleich viel oder mehr als im Vorjahr gespart haben, ist Sicherheit die Hauptmotivation zum Sparen – unter den Frauen nannten sogar fast zwei Drittel (63 Prozent) Sicherheit als Hauptmotiv.
Jeder Vierte kennt sich nicht mit Geldanlage aus
Doch warum hortet ein nicht unbeträchtlicher Teil der Sparer Geld auf dem Girokonto beziehungsweise als Tages- und Festgeldanlagen? Gut ein Viertel der Befragten (26,6 Prozent) weiß aufgrund der aktuellen Finanzmarktentwicklung einfach nicht, wie und wo es sein Geld sinnvoll anlegen könnte (2018: 25,6 Prozent) - bei den Befragten 18- bis 29-Jährigen beklagt dies sogar fast jeder Dritte (30,0 Prozent).
Knapp jeder Vierte gab zu, sich nicht mit Anlage- und Investitionsmöglichkeiten auszukennen (24,8 Prozent; 2018: 23,2 Prozent). Dabei scheint das Vertrauen in Anlageformen wie Aktien wieder zu steigen. Nur noch 15,4 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr kein Vertrauen in solchen Anlageformen gehabt. Im Vorjahr waren es noch 25 Prozent.