Balgengaszähler
Für die Erfassung des Energieverbrauchs ist ein entsprechender Zähler im Haus oder in der Wohnung notwendig. Wer beispielsweise mit Gas heizt oder das Wasser damit erwärmt, benötigt ein entsprechendes Messgerät wie einen Balgengaszähler. Damit ist es möglich, die verbrauchte Gasmenge eines Haushalts oder einer Industrieanlage im Niederdruckbereich schnell, einfach und genau zu erfassen.
- Was ist ein Balgengaszähler?
- Funktionsweise
- Wartung und Reparatur
- Gesetzliche Vorgaben zur Eichung
- Balgengaszähler nachrüsten
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Balgengaszähler eignen sich je nach Modell für den privaten und den gewerblichen Bereich.
- Eine regelmäßige Wartung und Eichung ist unerlässlich, damit die Messwerte für die Abrechnung der Nebenkosten dauerhaft korrekt sind.
- Balgengaszähler funktionieren nach dem Prinzip der Verdrängungsmessung.
Was ist ein Balgengaszähler?
Der Balgengaszähler gehört zur Gruppe der Verdrängungszähler. Er erfasst bei korrekter Eichung die exakten Verbrauchswerte von Erdgas, Stadtgas, Butan, Propan, Stickstoff und anderen nicht aggressiven Gasen. Die Zähler kommen sowohl in privaten Haushalten als auch in der Industrie zum Einsatz. Gängige Größen sind unter anderem (Modelle mit Belastung pro Stunde):
- G 2,5: 0,025 bis 4 Kubikmeter
- G 4: 0,04 bis 6 Kubikmeter
- G 6: 0,06 bis 10 Kubikmeter
- G 10: 0,1 bis 16 Kubikmeter
- G 16: 0,16 bis 25 Kubikmeter
- G 25: 0,25 bis 40 Kubikmeter
- G 40: 0,4 bis 65 Kubikmeter
- G 65: 0,65 bis 100 Kubikmeter
- G 100: 1 bis 160 Kubikmeter
Je höher die Ziffer der Modellnummer ist, umso mehr stündlichen Durchfluss kann der Zähler erfassen. Kleine Zählergrößen finden vorwiegend im privaten Bereich Anwendung, während sich größere Balgengaszähler auch für industrielle und gewerbliche Zwecke eignen. Für die korrekte Installation eines Balgengaszählers sind zudem passende Anschlussstücke, Verschluss-, Überström- und Prüfkappen erforderlich. Diese müssen mit dem Anschlussgewinde des Zählers übereinstimmen.
Wie funktioniert ein Balgengaszähler?
Balgengaszähler funktionieren nach dem Prinzip der Verdrängungsmessung. Jeder Zähler besitzt vier Messkammern; jede Kammer füllt und leert sich turnusmäßig. Die Membranen, die die Kammern voneinander abgrenzen, bewegen sich, während sich diese füllen und leeren. Mithilfe eines Kurbelbetriebs werden die Bewegungen an damit verbundene Ventile übertragen. Diese steuern die jeweiligen Füllungsvorgänge in den Kammern. Ein sogenanntes Rollenzählwerk misst, wie viele Füllungsvorgänge getätigt wurden, und erfasst auf diese Weise das Betriebsvolumen. Eine Übertragung des Betriebsvolumens beziehungsweise des Zählerstands ist beispielsweise per Kabel oder Funk möglich.
Wartung und Reparatur eines Balgengaszählers: Fachmann ist empfehlenswert
Die regelmäßige Wartung eines Balgengaszählers ist wichtig, damit der Verbraucher einen Überblick über seinen tatsächlichen Gasverbrauch bekommt und damit seine Nebenkosten im Blick hat. Ein Fachmann gewährleistet, dass der Balgengaszähler exakt misst. Er weiß, auf welche Details er achten muss, und erkennt Fehler sofort.
Wer vermutet, dass sein Balgengaszähler nicht mehr korrekt funktioniert, sollte ebenfalls Fachpersonal mit der Reparatur beauftragen, damit eine korrekte, geeichte Messung gegeben ist. Zudem kann der Experte die Eichgültigkeit nach der Prüfung der Gerätschaften verlängern und damit die Messgenauigkeit für einen weiteren Zeitraum garantieren. Regelmäßige Kontrollen, Instandsetzungen, Reinigungsarbeiten und Eichungen sind sowohl bei herkömmlichen Haushaltsgaszählern als auch bei Industriegaszählern erforderlich.
Balgengaszähler: Gesetzliche Vorgaben zur Eichung
Alle für Wasser, Gas, Wärme und Elektrizität installierten elektronischen Einrichtungen unterliegen einer gesetzlich geregelten Gültigkeitsdauer. Gemäß Ordnungsnummer 7.1 Eichordnung Anhang B beträgt die Eichgültigkeit bei Balgengaszählermodellen mit einem Durchfluss von maximal zehn Kubikmeter pro Stunde acht Jahre (Stand: 2018), bis eine erneute Eichung erforderlich ist. Bei Messgeräten und Zählern, bei denen in diesem Zeitraum eine Stichprobenprüfung durchgeführt wird, verlängert sich die Eichgültigkeit um vier Jahre.
Bei Balgengaszählern mit einem Durchfluss zwischen 10 und 25 Kubikmeter pro Stunde beträgt die Gültigkeitsdauer der Eichung gemäß Ordnungsnummer 7.2 Eichordnung Anhang B zwölf Jahre (Stand: 2018). Bei einem Durchfluss von 25 bis 1.600 Kubikmeter pro Stunde sind es laut Ordnungsnummer 7.3 Eichordnung Anhang B 16 Jahre (Stand: 2018).
Nachrüsten eines Balgengaszählers
Wer über ein veraltetes Gaszählermodell verfügt, das nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht, kann es nachrüsten. Welche Funktionen ein Fachmann nachträglich integrieren kann, hängt von den Eigenschaften des jeweiligen Messgeräts ab. Sinnvoll kann zum Beispiel der Umbau auf das Elster-Encoderzählwerk sein, das über eine mechanische Anzeige des Zählerstands verfügt und die aktuellen Werte an ein Empfangsgerät übermittelt. Auch das Nachrüsten von Temperaturmessstellen oder anderen Optionen ist oftmals möglich.
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