Ersatzkassen erwirtschaften Überschuss
Stand: 03.06.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Während mit der City BKK eine Betriebskrankenkasse pleite ist, haben die Ersatzkassen im ersten Quartal 2011 einen Einnahmeüberschuss von 518 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch die AOK und die Innungskrankenkassen (IKK) vermeldeten Gewinne. Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Thomas Ballast, erklärte am Mittwoch in Berlin: "Das Ergebnis zeigt, dass die Ersatzkassen seriös kalkuliert haben und eine stabile Finanzsituation aufweisen“. Die Sparmaßnahmen bei Arzneimitteln zeigten ihre Wirkung.
Die Ausgaben seien im Arzneimittelbereich gegenüber dem Vorjahr um 4,29 Prozent je Versichertem zurückgegangen, sagte Ballast. Die Einnahmen aus Zusatzbeiträgen beliefen sich auf 127 Millionen Euro. Laut dem Verbandschef verzeichneten alle Ersatzkassen einen Überschuss. Die sechs Kassen, unter ihnen die Barmer GEK und die Techniker Krankenkasse, versichern in Deutschland mehr als 24 Millionen Menschen.
Krankenkassen kommen auch ohne Zusatzbeitrag aus
Auch die Innungskrankenkassen (IKK) und die AOK vermeldeten einen Einnahmeüberschuss für die ersten drei Monate des laufenden Jahres - ohne einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern zu kassieren. Die fünf Innungskassen erwirtschafteten 120 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal, sagte eine IKK-Sprecherin der Nachrichtenagentur dapd.
Die Ortskrankenkassen erzielten einen Gewinn von rund 627 Millionen Euro, wie der AOK-Bundesverband bereits am Dienstag mitgeteilt hatte. Das dokumentiert nach Ansicht des stellvertretenden AOK-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Graalmann die finanzielle Stabilität der Ortskrankenkassen. Das gute Ergebnis sei auch hier unter anderem in den Rabattverträgen für Arzneimittel begründet.
Apotheker müssen Patienten, wenn mehrere Medikamente zur Behandlung zur Auswahl stehen, die Pillen aushändigen, mit deren Hersteller die jeweilige Kasse einen solchen Rabattvertrag hat. So sparen die Krankenkassen mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr.
Die City BKK wird als erste Krankenkasse zum 1. Juli wegen chronischer Finanzprobleme und Mitgliederschwunds geschlossen. Die aktuellen Quartalszahlen der Betriebskrankenkassen (BKK) allgemein liegen noch nicht vor, wie Andrea Röder vom BKK Bundesverbandes auf dapd-Anfrage sagte.