Wirtschaft unter Schock: Historischer Einbruch beim Geschäftsklima
Stand: 26.03.2020
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Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im letzten Monat massiv verschlechtert. Das Geschäftsklima hat sich im März so stark verschlechtert wie nie zuvor im wiedervereinigten Deutschland. Das teilte das Münchner ifo Instituts am Mittwoch mit. Die deutsche Wirtschaft stehe unter Schock. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen verdüsterten sich demnach so stark wie nie zuvor. Aber auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage seien deutlich gefallen.
Unternehmen blicken finster in die Zukunft
Den Angaben zufolge ist der ifo-Geschäftsklimaindex im März auf 86,1 Punkte eingebrochen, nach 96,0 Punkten im Februar. „Dies ist der stärkste jemals gemessene Rückgang im wiedervereinigten Deutschland und der niedrigste Wert seit Juli 2009“, hieß es in einer Mitteilung des ifo Instituts.
Der Geschäftsklimaindex ist damit im Vergleich zu einer vorläufigen Veröffentlichung vom 19. März, als er bei 87,7 Punkten lag, nochmals um 1,6 Punkte gesunken. Die Lagebeurteilungen sanken seitdem um 0,8 Punkte, die Erwartungen um 2,3 Punkte.
Historisch einmaliger Einbruch - fast überall
Im verarbeitenden Gewerbe ist der Index auf den niedrigsten Stand seit August 2009 gefallen. Einen stärkeren Rückgang gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. Der Rückgang der Erwartungen ist mit Blick auf 70 Jahre Umfragen in der Industrie historisch einmalig. Der Indikator der aktuellen Lage sank weniger stark. In allen Industriezweigen ist der Index gefallen, teilweise recht deutlich. Viele Unternehmen haben Produktionskürzungen angekündigt.
Im Dienstleistungssektor ist der Geschäftsklimaindikator so stark gefallen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2005. Dies gilt sowohl für die Einschätzung der Geschäftslage als auch für die Erwartungen.
Im Handel ist der Geschäftsklimaindikator eingebrochen. Die Erwartungen stürzten auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Auch die aktuelle Lage schätzten die Unternehmen merklich weniger gut ein. Groß- und Einzelhandel sind gleichermaßen stark negativ getroffen. Positive Ausnahmen sind Lebensmittel- und Drogeriemärkte.
Im Bauhauptgewerbe ist der Index vergleichsweise moderat gesunken. Die Bauunternehmen sind gegenwärtig mit ihrer aktuellen Lage noch sehr zufrieden. Der Ausblick hat sich jedoch deutlich verschlechtert.