Was Bankkunden zum Coronavirus wissen müssen
Stand: 12.03.2020
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Nachdem Deutschland mehrere Wochen verschont geblieben war, verbreitet sich das Coronavirus inzwischen auch hierzulande immer schneller – mit weitreichenden Folgen fürs gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. Was speziell Bankkunden jetzt wissen und beachten sollten, erklärt Tanja Beller, Sprecherin des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), in einem aktuellen Blogbeitrag des Verbands.
Worauf sollte man bei der Nutzung von Geldautomaten achten?
„Wir empfehlen den Kunden, im Umgang mit Bargeld, aber auch an SB-Terminals, Touch-Pads und Kassenterminals die allgemeinen Hygiene-Maßnahmen zu beachten“, so Beller. Sie verweist auf die grundsätzlichen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
- Regelmäßig Hände waschen – mit Wasser und Seife für mindestens 20 Sekunden. Wichtig vor allem nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten, aber auch möglichst rasch nach der Nutzung von Geldautomaten und SB-Terminals.
- Hände vom Gesicht fernhalten – insbesondere von Mund, Nase und Augen.
- Niesen und husten in die Armbeuge oder in ein Taschentuch: So schützen Sie Andere vor Ansteckung, falls Sie bereits infiziert sein sollen. Benutzte Taschentücher sollten unmittelbar in einem Mülleimer mit Deckel entsorgt werden.
Kann das Virus über Bargeld übertragen werden?
„Bisher geht man davon aus, dass eine Übertragung über Geldscheine eher unwahrscheinlich ist“, erklärt die Verbandssprecherin und beruft sich auch hier auf die fortlaufend aktualisierten Untersuchungen des RKI. Schon in der Vergangenheit habe das Eurosystem regelmäßig untersucht, ob der Umlauf von Banknoten Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit habe - auch im Zusammenhang mit Viren. Derzeit gebe es keinerlei Belege dafür, dass das Coronavirus durch Banknoten oder Münzen übertragen wurde.
Wie sicher ist die Versorgung mit Bargeld?
„Deutschland verfügt zur Bargeldversorgung mit gut 60.000 Geldautomaten und rund 20.000 Auszahlungsmöglichkeiten an Kassenterminals im stationären Handel über eine sehr gute Infrastruktur zur Bargeldversorgung“, betont Beller. Am Ende hänge es aber vom weiteren Pandemieverlauf in Deutschland ab, ob und wie Banken und ihre Dienstleister im Bereich der Bargeldlogistik die gewohnte Versorgung sicherstellen können. Schon jetzt liefen Vorbereitungen für den Notfall, um die Versorgung mit Bargeld auch bei einer weiteren Ausbreitung des Virus gewährleisten zu können.
Welche Alternativen zu Bargeld gibt es beim täglichen Einkauf?
Beller weist auf die hygienischen Vorzüge des kontaktlosen Bezahlens mit Kreditkarte, Girocard (früher: EC-Karte) oder Smarphone hin: „Der Verbraucher muss bei der kontaktlosen Zahlung lediglich seine Karte oder sein Mobiltelefon nah an das Terminal des Händlers heranführen, um eine Zahlung auszulösen.“ Bei kleinen Summen von 25 Euro oder teilweise auch bis 50 Euro die Zahlung oft nicht einmal mit einer PIN-Eingabe autorisiert werden, so dass Verbraucher beim Bezahlen nicht in Kontakt mit dem Tastaturfeld der Terminals kommen.
Könnte der Wertpapierhandel beeinträchtigt werden?
„Diese Gefahr sehen wir derzeit nicht“, so Beller. Deutsche Kreditinstitute verpflichtet, sogenannte Notfallkonzepte aufzustellen. Diese Konzepte umfassten auch Geschäftsfortführungs- sowie Wiederanlaufpläne. „Sie sollen gewährleisten, dass Bankaktivitäten wie der Handel und die Abwicklung von Wertpapiergeschäften nicht beeinträchtigt werden, im Notfall zeitnah Ersatzlösungen zur Verfügung stehen und die Rückkehr zum Normalbetrieb möglich ist.“