Banken schließen immer mehr Filialen
Stand: 04.05.2021
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Ende 2020 gab es in Deutschland insgesamt 1.679 Kreditinstitute – 38 (2,2 %) weniger als ein Jahr zuvor. Deutlich stärker verringerte sich die Zahl der Bankfilialen. Wie die Bundesbank berichtet, haben sowohl die Großbanken als auch die Sparkassen sowie die genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken im Corona-Jahr zahlreiche Zweigestellen geschlossen.
Fast jede zehnte Bankfiliale wurde 2020 abgebaut
Die Konsolidierung im deutschen Bankenmarkt hat sich im letzten Jahr fortgesetzt, aber etwas verlangsamt. Im Jahresverlauf sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute um 38 auf 1.679 Institute. Dies entspricht einem Rückgang von 2,2 % gegenüber einem Minus von 3,7 % im Jahr 2019.
Massiv beschleunigt hat sich hingegen der Filialabbau. Die Zahl der inländischen Zweigstellen verringerte sich überaus deutlich um 2.567 bzw. 9,6 % auf 24.100. Zum Vergleich: Ein Jahr hatten die Banken nur 1.772 Zweigstellen abgebaut.
Digitalisierung macht Bankfilialen für Kunden verzichtbar
Ein wichtiger Grund für das massive Filialsterben ist laut Bundesbank die fortschreitende Digitalisierung. Immer mehr Kunden erledigen ihre Bankgeschäfte online am PC oder über das Smartphone. Laut einer repräsentativen Verivox-Umfrage aus dem Herbst 2020 war jeder Dritte schon seit über einem Jahr nicht mehr in einer Bankfiliale, um sich dort beraten zu lassen.
Hohe Kosten beschleunigen das Filialsterben
Neben der schwindenden Bedeutung der Filialberatung für viele Kunden, treibe auch der Kostendruck auf Bankenseite den Abbau der Niederlassungen voran. „Damit Banken mittelfristig stabil und rentabel bleiben, werden auch künftig die Schließung von Filialen und die Aufgabe von Eigenständigkeit notwendig sein“, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling. „Banken werden auch vermehrt Negativzinsen an Kunden weitergeben und Gebühren erhöhen müssen.“
Mit dem Kontowechsel im Schnitt 55 Euro sparen
Spätestens dann sollten Kunden einen Wechsel des Girokontos prüfen. Bei reiner Online-Nutzung gibt ein Modellkunde schon heute im Schnitt 55 Euro pro Jahr fürs Konto aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Verivox-Auswertung auf Basis von Kontodaten der Stiftung Warentest. Bei vielen Direktbanken gibt es das Konto gratis. Häufig ist auch die Kreditkarte bereits enthalten. Bei den meisten Filialbanken werden dafür nochmal zusätzliche Gebühren fällig.