Geteilte Maklerkosten beim Hauskauf: Neues Gesetz gilt ab 23. Dezember
Stand: 01.12.2020
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Im Mai hat der Bundestag beschlossen, dass Maklerkosten bei einem Immobilienverkauf künftig zwischen Käufer und Verkäufer geteilt werden müssen. Das entsprechende Gesetz tritt am 23. Dezember in Kraft. Das birgt Sparchancen für Eigenheimerwerber. Der Baufinanzierungsvermittler Interhyp hat ausgerechnet, wie groß die Entlastung werden dürfte.
Modellrechnung: Rund 16.000 Euro Ersparnis in Berlin
Freuen dürften sich über das neue Gesetz vor allem Immobilienkäufer in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Hessen. Sie mussten bisher meist die gesamte Maklerprovision allein tragen.
Wie viel Ersparnis bei einer typischen Baufinanzierung zustande kommen kann, hat Interhyp für mehrere Städte ausgerechnet: In Berlin etwa seien bisher bis zu 7,14 Prozent Käuferprovision üblich gewesen – beziehungsweise bei den bis Ende des Jahres reduzierten Mehrwertsteuersätzen bis zu 6,96 Prozent. Bei einer Teilung wären es ab Januar voraussichtlich 3,57 Prozent statt wieder 7,14 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von rund 460.000 Euro in Berlin machen 3,57 Prozent weniger Provision rund 16.000 Euro mehr in der Kasse der Immobilienkäufer aus.
Das könne die Immobilienfinanzierung spürbar erleichtern, erklärt Mirjam Mohr, Privatkunden-Vorständin bei Interhyp: „Wenn die Maklerkosten sinken, ist mehr Eigenkapital für die Kaufpreiszahlung übrig. Immobilienkäufer benötigen weniger Kredit und erhalten dadurch mitunter auch bessere Zinsen für ihre Darlehen."
Niedrigere Nebenkosten auch in Hamburg und Frankfurt
In Hamburg reduzieren sich die Maklerkosten für Käufer laut Interhyp voraussichtlich um bis zu 3,125 Prozent. Das sind bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von 600.000 Euro fast 19.000 Euro. In Frankfurt sinken bei einer Durchschnittsimmobilie zum Preis von 650.000 Euro die Maklerkosten voraussichtlich um bis zu 2,975 Prozent. So ergibt sich für Käufer ebenfalls eine Entlastung um rund 19.000 Euro.
Maklerprovisionen könnten sinken
Theoretisch sind laut Interhyp auch noch niedrigere Provisionen möglich. In der Regel beauftragen die Verkäufer den Makler. Wenn ihnen die geforderte Provision zu hoch ist und sie ihren Anteil beim Makler herunten handeln, würden Käufer davon nach dem neuen Gesetz automatisch ebenfalls profitieren. "Wie sich die übliche Käuferprovision in den einzelnen Bundesländern genau entwickeln wird und ob die Teilung eventuell auch Auswirkungen auf die Kaufpreise insgesamt haben wird, werden die nächsten Monate zeigen", sagt Mirjam Mohr.